Zum Hintergrund des Projektes
Die Projektidee basiert auf wertvollen Erfahrungen, die in dem Sozionik-Projekt
ASKO gemacht wurden. Sisol soll es Studierenden nun durch ein
Werkzeug
ermöglichen, dieses Vorgehen in einer für sie spezifischen Weise zu erfahren.
Die in ASKO gesammelten Erfahrungen werden zum Beispiel in dem ASKO-Buch
auf Seite 82 wie folgt beschrieben.
"In dem Projekt ASKO saßen Informatiker und Soziologen beisammen, gingen
miteinander die jeweilige Theorie Schritt für Schritt durch und stellten
die Quintessenz des gerade betrachteten Aspektes durch ein
Petrinetzkonstrukt dar. Dazu war natürlich jeweils ein mehr oder weniger
großer Abstraktionsschritt notwendig, da eine solche Operationalisierung
nicht unbedingt schon vorgegeben war. Zuweilen gab es lange Diskussionen
über die Adäquatheit eines Schrittes. Dies erinnert stark an ein
Auftraggeber/Modellierer-Gespräch
bei der Anwendungsprogrammierung. Das Besondere ist jedoch, dass das Ziel
nicht ein Stück Software sondern ein neuer Theorieteil (oder zumindest die
Interpretation eines solchen) war. Beide Partner zogen
ihren Vorteil aus diesem Vorgehen. Die Informatiker verstanden besser, was
die jeweiligen soziologischen Theorien aussagen (zur Vorbereitung einer
realen Ablaufmodellierung), während die Soziologen neue Struktureinsichten
gewannen. Teilweise waren sie gezwungen, über bestimmte Aspekte
nachzudenken, die vorher übersehen wurden. Mehrfach wurden strukturelle
Ähnlichkeiten soziologischer Theorien aufgedeckt. Soziologische Theorien
spezialisieren sich meist auf bestimmte Aspekte. Dadurch werden andere
Bereiche nicht oder nur kursorisch behandelt. Durch die strukturellen
Vergleiche konnte nun damit begonnen werden, solche Lücken durch Bezug auf
andere Theorien zu schließen."
Quelle: Rolf v. Lüde, Daniel Moldt u. Rüdiger Valk (2003):
Sozionik - Modellierung soziologischer Theorie.
Münster - Hamburg - London: Lit-Verlag.
Unter Mitarbeit von Michael Köhler, Roman Langer, Heiko Rölke, Daniela Spresny.
(S.82)
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