Diskussion:FOSDEM 2012

Aus Fachschaft_Informatik
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Wie bereits in den letzten vier Jahren auch hat unser Fachbereich auch dieses Jahr wieder eine Fahrt zum Free and OpenSource Developers' Meeting (FOSDEM) in Brüssel organisiert.

Früh morgens "vor dem Aufstehen" bei eisiger Kälte und Schnee ging das Abenteuer für die 19 Studis los. Um 7 Uhr am Geomatikum starteten drei Busse in Richtung Brüssel. Ein Bus verließ bereits in Hamburg die Kolonne und fuhr bereits vor, während ein Bus noch voll getankt werden musste. Der dritte wartete aus Solidarität, weil dem tankenden Bus ein Navigationsgerät fehlte. Viele der Reisenden waren bereits in den vorherigen Jahren auf der FOSDEM, der größten Open Source-Entwicklerkonferenz weltweit. Trotz des anfangs klaren Wetters, stellte sich schon nach kurzer Fahrzeit heraus, dass diese Reise ein wenig anders wird, als die der vergangenen Jahre. Die Scheiben eines Busses vereisten auf der Autobahn und der Fahrer konnte nichts mehr sehen. Die Scheibenwischanlage war zugefroren. Also wurde die Sprühanlage dissasembliert und das Eis in den Schläuchen innerhalb einer Stunde bei beißender Kälte entfernt. Auch die Flasche Frostschutzmittel half nur wenig, die Anlage funktionierte nach kurzer Strecke schon wieder nicht mehr. Diesmal also mit noch mehr Frostschutzmittel. Auf dem Rastplatz lief fast jeder mit einer Flasche oder einem Kanister mit blauer Flüssigkeit rum. Endlich ging die Reise weiter. Die beiden Busse fuhren langsam auf der Autobahn Richtung Hannover. Es war inzwischen 11 Uhr und die Anzahl der verunfallten Autos am Straßenrand häufte sich. Über Twitter war zu lesen: "See that truck? It's dancing! With all it's disco lights blinking!". Später kam dann die Nachricht, dass der erste Bus etwa um 15 Uhr Brüssel erreichen würde. Zu der Zeit zeigte das Navi im Eiswagen an, dass mit 16 Uhr Brüssel in Reichweite sein sollte. Nicht. Es gab richtiges Schneegestöber auf der Autobahn und die Insassen der beiden zurückgebliebenen Busse verständigten sich über netcat über ein aufgebautes Ad-Hoc-WLAN. Die letzten 42 Kilometer wurden dann in 2,5 Stunden zurückgelegt, sodass für diese Busse Brüssel erst gegen 21 Uhr erreichten. Die Fahrer des ersten Busses waren tatsächlich schon um 15 Uhr in Brüssel, doch dann setzte auch dort Schneefall ein und es dauerte zwei Stunden im dichten Brüsseler Verkehr die beiden Hotels zum Check-In anzufahren, beim Ausladen des Free-BSD Maskottchen "Beastie" am Veranstaltungsort, der Université Libre de Bruxelles, zu helfen und den Bus dort zu parken. Der öffentliche Personennahverkehr fiel nahezu vollständig aus, sodass der anschließende Weg zum Beer Event am Grand Place in der Innenstadt drei kalte Stunden dauerte und auch erst kurz nach 20 Uhr erreicht wurde.

Jedes Jahr gibt es als Auftaktveranstaltung ein Beer Event wo es für die FOSDEM-Teilnehmer etwas vergünstigtes Bier gibt. Am Freitag Abend treffen sich also viele Teilnehmer und Vortragende auf ein Getränk und zum geselligen Austausch im Cafe Delirium, das trotz seiner vielen Räumlichkeiten an diesem Abend bis zur Auslastungsgrenze belegt ist.

Am Samstag fing die Konferenz an und damit die schwierige Frage: Was anschauen? Bei insgesamt 23 Räumen von denen in nur 6 Räumen die Vorträge aufgezeichnet wurden fiel die Entscheidung oft schwer. Am Ende des Tages hatte aber jeder seinen Interessen entsprechende Vorträge gefunden und wir tauschten uns über die neuesten Entwicklungen im Desktop- und Embedded-Bereich aus, über neue Software- und Hardware-Projekte, Community-Management und Software-Entwicklungstechniken.

Da es etwas schwierig war 19 Leute über 3 Hotels zu koordinieren gab es Abends verschiedene Grüppchen, die z.B. Thai essen waren, sich im Irish Pub wieder trafen oder zum Gnome Beer Event gingen.

Um 12:00 Uhr am folgenden Tag fand das traditionelle Keysigning Event der FOSDEM statt. Hierbei sollte das Web of Trust vergrößert werden. Im Keyring waren 165 Schlüssel, teilgenommen haben leider nur 66 Leute. Normalerweise findet die Keysigning Party (KSP) unter freien Himmel statt. Viele der Teilnehmer hatten sich schon auf 2 Stunden in der Kälte stehen eingerichtet. So war es jedenfalls die letzten Jahre. Dieses mal fand das ganze dankenswerter Weise in einem Flur der Uni statt. Zunächst kontrollierte jeder gewissenhaft ob die selbst ausgedruckte Schlüsselliste korrekt ist. Zwei Hashes ueber das Dokument mussten abgeglichen werden, sowie der Fingerabdruck des eigenen öffentlichen Schlüssels. Dann ging es daran die Identitäten der Teilnehmer zu prüfen. Wer zum ersten Mal an der FOSDEM KSP teilnahm hat sicherlich verwundert geschaut, wenn er Lichtbildausweise aus der ganzen Welt in den Händen hielt. Nach eineinhalb Stunden war die KSP dann zuende. Jeder Teilnehmer hat bis Juni Zeit die überprüften Schlüssel zu signieren. Dann wird ein Graph des Web of Trust generiert werden in dem zu sehen sein wird wer wen signiert hat. Es ist auf jeden Fall ein Erlebnis einmal an so einer grossen KSP teilgenommen zu haben.

Dieses Jahr wurden die vielen Stände, an denen sich OpenSource-Projekte und -Firmen vorstellen können, vom überfüllten Flur vor den Hauptsälen in ein neues Gebäude verlegt. Obwohl es ein Stückchen weiter weg steht war es trotzdem gut besucht und machte fast den Eindruck einer Messe. Gegen 17 Uhr waren dann schon alle Vorträge durch und die Abschiedsveranstaltung wurde gehalten auf der die Konferenz kurz Revue passieren gelassen wurde und zum traditionellen FOSDEM-Tanz mit Gruppenfoto auf der Bühne eingeladen wurde.

Die Rückreise wäre nicht erwähnenswert, wenn die Strapazen auf der Hinreise nicht gewesen wären. Nach 6,5 Stunden Fahrt wurde ohne Probleme das nächtliche verschneite Hamburg erreicht. So sollte das normalerweise aussehen. Dies galt zumindest für die Sonntagsfahrer, allerdings nicht für ein Montagsauto. Denn dort gab es in Bremen leider eine Verzögerung dank eines kleinen "Unfalls". Zum Glück aber ohne Personenschaden oder Ähnlichem. Lediglich ein Seitenspiegel musste dran glauben.

Vielen Dank an das HiForum für die erneute großzügige finanzielle Unterstützung! Die FOSDEM gibt immer wieder Studierenden einen unvergleichlichen Einblick in die OpenSource-Szene. Danke auch an die Uni-Institute, die uns zum wiederholten Male ihre Busse zur Verfügung gestellt haben. Auch wenn es dieses Mal mit der Fahrt nicht so reibungslos lief. Das Ausleihen der Fahrzeuge funktionierte wieder gut. Ebenso auch ein Danke an unseren Fachbereich, der ohne zu murren den enstandenen Schaden übernommen hat, und auch an Xing, die einen Teil der Spritkosten übernommen haben und somit geholfen haben die Teilnahmekosten der Studenten auf 27 bis 35€ zu senken.