Da sich in diesem Jahr fünf Paare für die FBR-Wahl haben aufstellen lassen, aber nur vier studentische Sitze zu vergeben waren, tobte Anfang des Jahres ein riesiger Wahlkampf am Fachbereich Informatik. Präsentierten sich die Paare nach außen auch in einem harmonischen Team (ein gemeinsames Wahlplakat sollte davon zeugen), so tobte im Stillen doch ein grausamer Kampf um die wenigen Wähler, mit dem Ziel, einen der heißbegehrten Sitze im Fachbereichsrat zu erlangen.
Angeheizt wurde die Stimmung schon im letzten Jahr durch einen Artikel, der in der letzten Ausgabe der bits erschien. In ihm wurde jedem Paar ein Prädikat zugewiesen. Es ist zu beachten, daß der Chefredakteur sofort nach Erscheinen dieses Artikels von seinem Posten zurückgetrteten ist.
Die Vollversammlungen, die angeblich zum Anlaß des Streiks einberufen wurden, waren in Wirklichkeit auch nur eine Plattform für die Kandidaten, sich präsentieren zu können. Ein Kanditat versuchte auf sich aufmerksam zu machen, indem er andauernd Fotos machte, andere versuchten sich in Szene zu setzen, indem sie sich engagiert zeigten und freiwillig das Protokoll schrieben. Natürlich merkte das Publikum dieses, so daß zur letzten Streik-Vollversammlung praktisch niemand mehr erschien.
So ging man dann in die Weihnachtsferien.
Als man im neuen Jahr zurückkam, wurde das bereits in der Einleitung genannte gemeinsame Wahlplakat überall im Fachbereich ausgehängt. Aber schon kurze Zeit später trübte ein Frevel an einem dieser Wahlplakate die Stimmung. Auf einem der Plakate wurde einer Person ein Schnurrbart gemalt. Es brach der Ausnahmezustand aus. Jeder beschuldigte jeden, es wurde sogar das Opfer beschuldigt die Tat begangen zu haben, um aus der Gruppe der Kandidaten hervorzutreten.
Vollends brach die scheinbare Harmonie zusammen, als das Gerücht aufgebracht wurde, daß ein Paar schon seit längerem eine Beziehung führt. Zeugen wollen sie gesehen haben, als sie im c.t. zusammen auf einem Sofa lagen. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. In der Woche in der die Wahlunterlagen bei den Wählern ankamen wurde verbreitet, daß ein anderes der zur Wahl stehenden Paare sogar plant, zusammenzuziehen.
Der letzte Skandal dieses Wahlkampfes war perfekt, als in der letzten
Wahlwoche bekannt wurde,
daß ein Kandidat in einer Vorlesung Gummibärchen an Personen
verteilte, die versicherten, ihn gewählt zu haben. Dieses wurde von
einem Mitglied der Redaktion bestätigt, der auch eine Tüte
bekommen hat.
mk