Sommersemester 1996 Nr. 1 vom 10. Mai
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Wer diese einsatzerprobten Hinweise streng beachtet, wird mit seinem Vortrag
immer in Erinnerung bleiben. Es werden von Mal zu Mal weniger Zuhörer sein, und
der 17:00 Uhr Termin am Freitag wird extra für dich freigehalten werden.
Foliengestaltung
- Benutze viele Folien, alle 10 Sekunden eine neue ist gut. Wenn du selbst
nicht genug hast, leihe dir welche von den anderen Rednern oder zeige sie
öfter.
- Eine Grafik sollte möglichst viel Information enthalten. Charts mit einem
Dutzend Linien, Tabellen mit 100 Zeilen, Karten mit 20 bis 30 Färbungen oder
Gleichungen mit 20 Variablen sind genauso gut. Zwischenfragen unterbleiben,
wenn du jedes Datum genau erklärst.
- Benutze kleine Schrift. Jeder, der nicht daran gedacht hat, in der ersten
Reihe zu sitzen oder sich ein Fernglas mitzubringen, hat deinen Vortrag
sowieso nicht verdient.
- Wenn du Abbildungen oder Tabellen aus Veröffentlichungen benutzt, mache
direkte Folienkopien. Das hilft beim Erfüllen von Punkt 2 und 3 und reduziert
die eigene Vorbereitungszeit für den Vortrag. Hast du die Quelle nicht selbst
veröffentlicht, benutze eine alte, das merkt sowieso fast niemand.
- Mindestens eine Folie sollte überkopf oder spiegelverkehrt sein, das
erhöht die Aufmerksamkeit.
Der Vortrag
- Bereite den Vortrag nicht vor. Beginne erst daran zu denken, wenn du
aufgerufen wirst. Schreib in keinem Fall alles auf, es könnte jemand anderem
in die Hände fallen.
- Übe dein Referat nie! Es kommt besser rüber, wenn du spontan bist und
die Reihenfolge zufällig. Die Zuhörer werden deine Gedanken schon selber
ordnen können.
- Gehe bei jeder Abbildung auch auf das letzte Detail ein. Wenn jemand noch
nicht eingeschlafen ist, wiederhole die vorige nochmal.
- Sieh an die Wand, spreche undeutlich und rede schnell - besonders bei
wichtigen Sätzen. Alternativ kannst du auch sehr langsam sprechen, die Sätze
mit ``Äh'' und ``Emm'' füllen oder nicht zu Ende.
- Spiele mit dem Zeigestab, kreise wild durch die Gegend. Du machst es
richtig, wenn der Hälfte der ersten drei Reihen schlecht wird.
- Nutze deine gesamte Redezeit und noch etwas des nächsten Redners. Dann
gibt es keine dummen und langweiligen Fragen, und die nächsten Redner müssen
sich kurz fassen. Ihre Vorträge sind sowieso uninteressant, andernfalls
wären sie früher drangekommen.
Übersetzung aus ...
bits-Redaktion