Neuronales Netz
Denk dir einen Baobab-Baum,
riesenhaft reich verzweigt,
und bevölkere ihn, in Gedanken,
mit abertausend winzigen Affen;
stell dir vor, wie sie klettern,
baumeln, wie sie sich, aneinander-
geklammert, hangeln von Ast zu Ast;
bis sie sich fallen lassen,
verhoffen, sich paaren, dösen -
denk es, o armer Denker!
Dann wieder springen sie,
rasend behende, wimmeln elektrisch,
taumeln und stürzen ab;
oder sie sitzen da, einfach so,
schlaff, und kratzen sich träumerisch,
bis zur nächsten Attacke. - Weh dem,
der all das beschreiben wollte!
Lach, erschrick, wundere dich,
doch hör auf, bevor du verrückt wirst,
über das Nachdenken nachzudenken.
Hans Magnus Enzensberger
aus ,,Kiosk`` Frankfurt 1995
Das war es schon fast für diese Ausgabe. Wer ebenfalls mal sein Lieblingsgedicht in der veröffentlichen möchte, oder einfach nur Kritik loslassen will, kann sich an mich (5jonelei) wenden. Als ersten Fremdbeitrag haben wir da das nächste Gedicht, das Matthias Bock ausgegraben hat.
Bis zur nächsten Ausgabe
Euer Marco
Ringe der Macht
Drei Ringe Netzwerk des Linux dort oben im Protect Mode,
Sieben den DOSern in ihren Programmen aus Text,
Den Sterblichen, ewig OS/2 verfallenen, neun,
Einer dem Dunklen Bill auf Dunklem Thron
Im Lande Microsoft, wo die Schatten drohn.
Ein Win sie zu löschen, zu befallen mit Viren
Ins MemOut zu treiben und zu formatieren
Im Lande Microsoft, da wo die Schatten drohn.