Berliner Pflanze ist im Berliner Dialekt der Ausdruck für eine Person, die in Berlin aufgewachsen ist. Populär wurde dieser Begriff möglicherweise mit den ursprünglichen Berliner Versen
„Denkste denn, denkste denn, du Berliner Pflanze,
Denkste denn, ick liebe dir, nur weil ick mit dir tanze?“
Gewitzte Berliner hatten im 19. Jahrhundert den Marsch aus Petersburg aus dem Jahr 1837 mit diesem Text bedacht, dessen zwei restliche Strophen folgendermaßen lauten:
„Denkste denn, denkste denn, det ick darum weene?
Wenn de mir nicht lieben tuhst, denn lieb ick mir alleene.
Denkste denn, denkste denn, det ick mit dir scherze?
Steck mir’n Perspektiv in’n Mund und kuck mir in mein Herze.“
Die Texte der volkstümlichen Berliner Lieder und vor allem auch der als „Rixdorfer“ bekannten Tänze schildern oft sehr drastisch die flotte Art des Berliner Vergnügens. Der skandalträchtige Ruf, der dem Treiben rund um den Hermannplatz in diesem Zusammenhang anhing, führte schließlich 1912 zur Umbenennung der damaligen Stadt Rixdorf in Neukölln.