Strukturformel
Sodium-chloride-3D-ionic.png
Allgemeines
Name Natriumchlorid
Andere Namen

Kochsalz

Summenformel NaCl
CAS-Nummer 7647-14-5
PubChem 5234
Kurzbeschreibung

wasserlöslicher, farbloser Feststoff

Eigenschaften
Molare Masse ?
Aggregatzustand

fest

Dichte

2,165 g·cm−3

Schmelzpunkt

801 °C

Siedepunkt

1465 °C

Dampfdruck

0,0 Pa

Löslichkeit

gut in Wasser (356 g·l−1 bei 0 °C, 359 g·l−1 bei 25 °C)

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung

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H- und P-Sätze H: {{{H}}}
EUH: {{{EUH}}}
P: {{{P}}} {{{Quelle P}}}
MAK

nicht festgelegt

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
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Natriumchlorid (Kochsalz) NaCl ist das Natriumsalz des Chlorwasserstoffs.

Natriumchlorid ist in der Natur in großer Menge vorhanden, teils gelöst im Meerwasser, teils als Mineral Halit (Steinsalz) in unterirdischen Salzstöcken. Wenn ein Salzstock im Gebirge an die Oberfläche austritt, kann ein Salzgletscher entstehen. Allein die unterirdischen Salzvorkommen in Deutschland werden auf etwas mehr als 100.000 Kubikkilometer geschätzt.

Da Natriumchlorid der wichtigste Mineralstoff für Menschen und Tiere ist (der menschliche Körper besteht zu etwa 0,9 % aus Salz und verliert davon täglich 3-20 Gramm), wurde es schon in vorgeschichtlicher Zeit gewonnen und blieb lange Zeit ein teures Handelsgut.

Inhaltsverzeichnis

Gewinnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Natriumchlorid kann auf unterschiedlichste Weise gewonnen werden. Von wirtschaftlicher Bedeutung sind der Abbau von Steinsalz in Salzbergwerk und als Siedesalz in Salinen, der Abbau von Bruchsalz in oberirdischen Salzlagerstätten (z. B. ausgetrockneten Salzseen) und die Gewinnung von Meersalz aus Meerwasser in Salzgärten.

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Steinsalzkristalle
Thermodynamik
ΔfH0g -181,42 kJ/mol
ΔfH0l −385,92 kJ/mol
ΔfH0s −411,12 kJ/mol
ΔfH0aq −407 kJ/mol
S0g, 1 bar 229,79 J/(mol·K)
S0l, 1 bar 95,06 J/(mol·K)
S0s 72,11 J/(mol·K)

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kochsalz

Als Speisesalz ist Natriumchlorid schon seit Alters her ein unverzichtbarer Bestandteil der menschlichen Ernährung. Es wird zum Würzen von fast allen Speisen benutzt. Seit der Zeit der Industrialisierung spielt jedoch mengenmäßig die industrielle Verwendung die weitaus größere Rolle. Je nach der Anwendung werden unterschiedliche Zusatzstoffe beigemischt.

Ernährung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptartikel: Speisesalz

Speisesalz ist für den Menschen lebensnotwendig. Die Zubereitung von Speisen wird vereinfacht und durch die Funktion als Gewürz im Geschmack verbessert.

Heute ist das im Handel erhältliche Salz iodiert, also mit Iod versetzt (Iodsalz), um einem allfälligen ernährungsbedingten Mangel vorzubeugen.

Viehzucht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch für Tiere ist Salz lebensnotwendig. So werden beispielsweise Nutztieren wie Rindern, Schafen und Ziegen dem Futter Viehsalz (ungereinigtes, vergälltes Steinsalz mit anderen Mineralsalzen) beigemengt. Dies steigert ihren Appetit und trägt zur allgemeinen Gesundheit bei.[1]

Bekannt sind auch die typischen Salzlecksteine, die in zoologischen Gärten, sowie in der Viehwirtschaft und der Haus- und Heimtierhaltung verwendet werden.

Konservierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Salz wird traditionell zur Konservierung von Lebensmitteln wie Fleisch (Pökeln, Suren), Fisch (etwa Salzhering), Gemüse (Sauerkraut) usw. verwendet. Dabei entzieht das hygroskopische Salz (wobei erwähnt werden soll, dass reines Kochsalz nicht im eigentlichen Sinn hygroskopisch ist, es wird es aber durch Beimengungen zum Beispiel von Magnesiumchlorid) dem Gut die Feuchtigkeit. So wird die Grundlage Wasser für schädliche Organismen entzogen, aber auch Keime und Krankheitserreger abgetötet.

Nur den keimtötenden Effekt nutzt das Einlegen von Gemüse (etwa Salzgurken, Oliven) in Salzlake.

Käse wird vor der Reifung in Salzwasser vorbereitet und während der Reifung mit einer Salzlake gepflegt, damit die Kruste trocken bleibt.

Technische Anwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Industrielle Verfahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Medizin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der modernen Medizin wird bei Blutarmut, z. B. nach starkem Blutverlust bei einer Operation oder einem Unfall, eine 0,9%ige Lösung von Natriumchlorid in Wasser zur Auffüllung des Blutvolumens intravenös verabreicht (Isotonische Kochsalzlösung). Sie ist isoosmotisch mit dem Blutplasma.

In der Antike und im Mittelalter galten Medikamente auf Salzbasis als reine Wundermittel. Die Haut Neugeborener wurde zu deren Stärkung mit Salz abgerieben. Es wurde in Wundverbänden, Pflastern, Salben, Pudern und Bädern eingesetzt. Besondere Bedeutung maß man der trocknenden und wärmenden Wirkung des Salzes bei. Man streute es in Wunden, um sie durch Austrocknung zu desinfizieren – eine recht schmerzhafte Prozedur, die in einer entsprechenden Redewendung Einzug in die deutsche Sprache gefunden hat.[2]

Noch heute werden Solebäder als Heilmittel eingesetzt. Kuraufenthalte am Meer in salzhaltiger Luft dienen der Behandlung von Atemwegserkrankungen. Wo dies nicht möglich oder zu teuer ist, werden Inhalationsgeräte eingesetzt, bei denen salziger Dampf eingeatmet wird.

Kochsalz wird auch zur Nasenspülung und zum Gurgeln verwendet.

Chemische Analytik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Natriumchlorid ist Urtitersubstanz nach Arzneibuch zur Einstellung von Silbernitrat-Maßlösungen.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 Commons: Salz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. J.-F. Bergier, Die Geschichte vom Salz. 1989.
  2. J.-F. Bergier, Die Geschichte vom Salz, S.144 ff.
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