Wappen | Deutschlandkarte | |
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14626340 Koordinaten: 50° 59′ N, 14° 37′ O |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Görlitz | |
Höhe: | 433 m ü. NHN | |
Fläche: | 5,53 km2 | |
Einwohner: | Ungültiger Metadaten-Schlüssel 14626340 (31. Dez. 2015)[1] |
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Bevölkerungsdichte: | Fehler im Ausdruck: Unerkanntes Wort „span“ Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 02727 | |
Vorwahl: | 03586 | |
Kfz-Kennzeichen: | GR, LÖB, NOL, NY, WSW, ZI | |
Gemeindeschlüssel: | 14 6 26 340 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Hauptstr. 39/41 02727 Neugersdorf |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeisterin: | Verena Hergenröder (parteilos) | |
Lage der Stadt Neugersdorf im Landkreis Görlitz | ||
Neugersdorf [ˌnɔʏˈɡɛrsˌdɔrf] ist eine sächsische Kleinstadt im Landkreis Görlitz. Die Stadt im Südosten Sachsens liegt an der Grenze zu Tschechien.
Neugersdorf wurde erstmalig im Mai 1306 urkundlich erwähnt. In einer Urkunde der Markgrafen Otto und Woldemar von Brandenburg, Lausitz und Landsberg wurde sie als Gherardesdorpp bezeichnet. Der Ort erhielt Beinamen wie Bösengerhardsdorff (1408), Gerhartstorff malum (1419), Bösengerisdorff (1419), diese legen die Vermutung nahe, dass ungünstige wirtschaftliche Verhältnisse herrschten. Eine weitere Variante mag dem vermeintlichen Räuberunwesen der feudalen Hofbesitzer entsprungen sein.
Am 10. Juni 1429 wurde der Ort vollständig von den Hussiten vernichtet. Die Dorfstatt blieb jahrhundertelang wüst und überwaldete. Eine wechselvolle Geschichte folgte. Der Besitzer wechselte immer wieder. Im Jahre 1657 wurde auf dem Flurstück Gersdorfer Wald das Dorf Neu-Gersdorf gegründet. Seine ersten Bewohner waren Flüchtlinge, die 26 Häuser errichteten. Wenige Jahre später kam es zu einer weiteren Gründung, diesmal von böhmischen Flüchtlingen, die mit acht Häusern Alt-Gersdorf gründeten.
Da die Landwirtschaft keine ausreichenden Voraussetzungen für den Lebensunterhalt bot, nutzten die neuen Bewohner ihre mitgebrachten Kenntnisse der Weberei und begründeten damit eine lange Tradition der Textilwirtschaft in diesem Gebiet.
Obwohl beide Dörfer selbständig waren und verschiedenen Grundherrschaften angehörten, wuchsen sie allmählich zusammen und verschmolzen zunehmend durch persönliche Verbindungen, gemeinsame Vereine und öffentliche Einrichtungen, wie Kirche, Feuerwehr, Standesamt, Sparkasse, Bahnhof, Post.
Die industrielle Blüte des 19. Jahrhunderts brachte auch wirtschaftlichen Aufschwung nach Neugersdorf. Villen, Geschäftshäuser, Fabriken wurden errichtet und neue Bebauungs- und Industriegebiete besiedelt.
Die Textilbranche legte das wirtschaftliche Fundament, dieses wurde unterstützt durch die Einführung der Dampfkraft (3. Februar 1855) und den Eisenbahnanschluss (1. November 1874). Die Entwicklung der Textilindustrie und des Textilmaschinenbaues führte zu Unternehmen von Weltruf.
Am 1. Januar 1899 vereinigten sich die beiden zusammengewachsenen Dörfer Alt-Gersdorf und Neu-Gersdorf zu der neuen Gemeinde „Alt- und Neugersdorf“. Im September des gleichen Jahres wurde der Name auf Neugersdorf geändert. Fünfundzwanzig Jahre später, am 15. Dezember 1924, wurde Neugersdorf zur Stadt erhoben.
1732: Gerßdorff, 1759: Neu Giersdorff, 1791: Gersdorf, 1834: Neu-Gersdorf, 1875: Neugersdorf b. Ebersbach
1777: Bautzener Kreis, 1843: Landgerichtsbezirk Bautzen, 1856: Gerichtsamt Ebersbach, 1875: Amtshauptmannschaft Löbau, 1952: Kreis Löbau, 1994: Landkreis Löbau-Zittau, 2008: Landkreis Görlitz
Jahr | Einwohner[2] |
1777 | 4 besessene(r) Mann, 32 Gärtner, 207 Häusler, 11 Wüstungen |
1834 | 2325 |
1871 | 3562 |
1890 | 4972 |
1910 | 11595 |
1925 | 11165 |
1939 | 11026 |
1946 | 12526 |
1950 | 13313 |
1964 | 11970 |
1990 | 7725 |
2000 | 6660 |
2007 | 6163 |
Die Stadt hat ihr Wappentier, den Kranich, von der am Südfuße des Beerberges gelegenen Kranichpfütze, einer alten Viehtränke, entlehnt. So hat bereits 1740 ihr Name den Anlass gegeben einen Kranich im Gerichtssiegel zu verwenden. Im Jahre 1931, sieben Jahre nach der Erhebung zur Stadt, wurde das Stadtwappen, der Kranich mit dem Hufeisen in der rechten Kralle, verliehen. Die Stadtfarben sind Schwarz-Gelb.
Neugersdorf besitzt drei Grenzübergänge für Pkw nach Tschechien. Diese lauten:
Die Stadt liegt außerdem an der Bahnstrecke Bischofswerda-Zittau.
In einer Grünanlage vor dem Rathaus erinnert ein Ehrenmal an die Opfer des Faschismus.
Bedeutendster Sportverein von Neugersdorf ist der FC Oberlausitz. Er spielt aktuell in der Landesliga Sachsen (2008/2009). Die sportlich erfolgreichste Zeit war von 2001-2006, als man in der Oberliga Süd spielte.
Der jährlich stattfindende Jacobimarkt (Gierschdurfer Schiss`n) ist das größte Volksfest der Oberlausitz. Als Geburtsjahr des Jacobimarktes gilt das Jahr 1728, als die Privilegierte Schützengesellschaft vom Fürsten von und zu Liechtenstein ihre "confirmierten Schützenmatrikel" erhielt.
Neugersdorf ist eine Karnevalshochburg mit langer Tradition: - zu DDR-Zeiten NKC (Neugersdorfer Karnevalsclub) - ab 1991 Oberlausitzer Karnevalsgesellschaft - OKG.
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