Versagenserfassungsgestützte Konstruktionsänderung bzw. Design Review Based on Failure Mode (DRBFM) ist eine Qualitätsmethode, die den Entwicklungsprozess eines Prozesses/Produktes begleitet. Sie wird im Rahmen des Qualitätsmanagements zur vorbeugenden Fehlervermeidung eingesetzt.
Design Review Based on Failure Mode wurde von Toyota entwickelt und wird dort erfolgreich angewendet. Sie ist aus der Erkenntnis entstanden, dass Änderungen das höchste Fehlerpotential enthalten und wurde zu großen Teilen aus der FMEA (Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse) hergeleitet.
Das Akronym DRBFM steht für "Design Review Based on Failure Mode" und zeigt die wesentlichen Elemente im Vorgehen auf:
Logik: DRBFM folgt einer guten FMEA, d. h. die meisten Schwachstellen sind bereits mit der FMEA entdeckt. Für weiteres Vorgehen sind andere Betrachtungswinkel vonnöten, um auch evtl. vorhandene Restrisiken zu vermeiden und somit ein "Robustes Design" zu schaffen. Dieser Umstand ist auch ausschlaggebend dafür, dass der Einbezug der erstellten FMEA im Design Review vorzugsweise zu vermeiden ist, um die Experten nicht mit bekannten Informationen in ihrer Kreativität zu blockieren.
Genau wie auch bei der FMEA wird auch bei DRBFM mit einem Moderator gearbeitet. Die Methode DRBFM stellt kein weiteres Managementtool dar, sondern ist ein Werkzeug zur Qualitätserzeugung auf hohem Niveau schon in der Entwicklung. Dies bedeutet, dass DRBFM eine Methode ist, die von den Entwicklern und Ingenieuren angewendet werden soll, um schon in den frühen Phasen der Produktenstehung ein Robustes Design zu erzielen.
Die Umsetzung erfolgt auf einem im vorzugsweise DIN A0 ausgedrucktem Arbeitsblatt, um in einer aktiven Diskussion eine Kollaboration mit hohem Informationsgehalt zu erstellen. Kenntnisse aus der FMEA sollten nur zum tragen kommen, wenn die unabhängigen Experten die gleichen Fehler aufdecken, die schon in der FMEA behandelt wurden. Vorzugsweise sind die Experten unbelastet mit vorherigen "Entdeckungen" aus der FMEA, um den Fokus somit nicht auf Fehler mit geringem Informationsgehalt (da schon bekannt) zu lenken.
Das Aufstellen der Fehlfunktionen ist methodisch analog einer FMEA, die Dokumentation geschieht in einem FMEA-ähnlichen Formblatt. Im Review wird der Fokus auf zusätzliche Maßnahmen bei der Konstruktion, der Erprobung oder Fertigung gelegt. Die Fehlfunktionen werden selbstverständlich auch kritisch hinterfragt.