Zu anderen Bedeutungen von Marburg, siehe Marburg (Begriffsklärung)
Wappen | Karte |
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Karte Marburg in Deutschland |
Basisdaten | |
Bundesland: | Hessen |
Regierungsbezirk: | Gießen |
Landkreis: | Marburg-Biedenkopf |
Geografische Lage: | 50° 49' n. Br. 8° 46' ö. L. |
Höhe: | 173-412 m ü. NN |
Fläche: | 124,5 km² |
Einwohner: | 78.511 (Dezember 2003) |
Bevölkerungsdichte: | 706 Einwohner je km² |
Ausländeranteil: | 7,9% |
Postleitzahlen: | 35037, 35039, 35041, 35043 |
Vorwahl: | 06421 |
Kfz-Kennzeichen: | MR |
Gemeindeschlüssel: | 06 5 34 014 |
Gliederung des Stadtgebiets: | 14 Stadtteilgemeinden in der Kernstadt, 18 äußere Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Markt 1 35037 Marburg |
Website: | www.marburg.de |
E-Mail-Adresse: | stadtverwaltung@marburg.de |
Politik | |
Oberbürgermeister: | Dietrich Möller (CDU)
Ab 1.7.2005: Egon Vaupel (SPD) |
Die Universitätsstadt Marburg ist die Kreisstadt des Landkreises Marburg-Biedenkopf in Hessen. Die Stadt erhielt im 12. Jahrhundert die Stadtrechte. Marburg hat als größere Mittelstadt (wie noch 6 andere Mittelstädte in Hessen) einen Sonderstatus (Sonderstatusstadt) im Vergleich zu den anderen kreisangehörigen Gemeinden, das heißt sie übernimmt Aufgaben des Landkreises, so dass sie in vielen Dingen einer kreisfreien Stadt gleicht. Die Philipps-Universität Marburg ist die älteste noch existierende protestantisch gegründete Universität und prägt auch heute noch das Stadtbild. Das Stadtgebiet erstreckt sich beidseits der Lahn westlich ins Gladenbacher Bergland hinein und östlich über die Lahnberge hinweg bis an den Rand des Amöneburger Beckens. Den Namen "Marburg" verdankt die Stadt dem Umstand, dass hier früher die Grenze ("mar(c)") zwischen den Territorien der Landgrafen von Thüringen und der Erzbischöfe von Mainz verlief.
Der 1999 direkt gewählte Oberbürgermeister ist von der CDU, sein Stellvertreter Egon Vaupel ist von derSPD. Der dritte hauptamtliche Repräsentant und Sozialdezernent wird von den Grünen gestellt. Die Mehrheit im Stadtparlament und damit die Etathoheit hat eine Koalition aus SPD und Grünen. Im kommunalen Parlament vertreten sind außerdem mit jeweils kleinen Fraktionen die PDS, die Freien Wähler BfM, die FDP sowie eine CDU-Abspaltung MBL (Marburger Bürgerliste). Ab dem 1. Juli 2005 wird Egon Vaupel (SPD) neuer Oberbürgermeister in Marburg. Er wurde im Januar 2005 gewählt und löst Dietrich Möller (CDU) ab. Vaupel erhielt überraschend im ersten Wahlgang bereits 52,5 % der Stimmen, so dass keine Stichwahl nötig war. Die Grünen unterstützten Vaupel im Wahlkampf und stellten ihrerseits keinen eigenen Kandidaten auf.
Außerparlamentarisch gibt es in Marburg ein vollständiges Spektrum von Gruppierungen wie sonst nur in Großstädten. Zu den linksorientierten Organisationen zählen ATTAC, eine spontaneistische studentische Szene (AStA, RUM, Trauma e.V.), eine rührige gewerkschaftliche Szene, eine kleine autonom-anarchistische Szene (Hausbesetzer, Bunte Hilfe), eine beständige Friedensbewegung und eine aus eher älteren Personen bestehende Kultur-Linke. Aus dem rechten Parteienspektrum gibt es vereinzelt Corporationen sowie eine vernachlässigbare Anzahl Rechtsextremisten.
Im neutralen Mittelbereich des Spektrums gibt es die entwicklungspolitische Weltladen-Initiative, den aktiven Ortsverband der Humanistischen Union (Bürgerrechte, Datenschutz, Staat-Kirche-Trennung), BUND-Ortsgruppe, Greenpeace-Ortsgruppe, Mütterzentrum, Väteraufbruch, lesbische und schwule Gruppen, Selbsthilfegruppen aller Art, volkskirchliche Angebote sowie das werbefinanzierte, journalistisch unabhängige Stadtmagazin "Marburger Express".
Die zwei größten Arbeitgeber der Stadt sind die Philipps-Universität Marburg und die teilweise zu den Konzernen Sanofi-Aventis und Chiron gehörenden Behring-Werke (Pharma- und Medizintechnikbranche).
Rund 81,7% der versicherungspflichtig beschäftigten Arbeitnehmer Marburgs arbeiteten 1998 im Dienstleistungsbereich, 18,1% im produzierenden Gewerbe. Die höchsten Beschäftigungsanteile in Marburg hatten die Bereiche Gesundheit (Universitäts-Kliniken) und Wissenschaft (Universität) aufzuweisen. Insgesamt arbeiteten in diesen beiden Wirtschaftszweigen über 10.000 Menschen.
Größter Arbeitgeber der Stadt ist die Philipps-Universität, welche 1527 durch Landgraf Philipp den Großmütigen als erste protestantische Universität gegründet wurde. Durch den auf die Einwohnerzahl gerechnet hohen Anteil an Studenten und Mitarbeiten (17.500 Studierende, 7.500 Angestellte) entwickelte sich das Marburger Sprichwort: "Andere Städte haben eine Universität, Marburg ist selbst eine". Die Universität bietet ein überdurchschnittlich breit gefächertes Studienangebot mit vielen außergewöhnlichen Studiengängen.
Neben der Universität befindet sich in Marburg der Sitz der Deutschen Blindenstudienanstalt, des Max-Planck-Instituts für terrestrische Mikrobiologie und Forschungsabteilungen diverser Pharmafirmen, die aus den ehemaligen Behringwerken hervorgegangen sind.
Das vom Tagestourismus hauptsächlich wahrgenommene Angebot in Marburg ist die Besichtigung der berühmten gotischen Elisabethkirche (Marburg) von 1283. Wer nicht mit dem Ausflugsbus anreiste und noch besser zu Fuß ist, wird sich das Fachwerk-Ambiente der bergauf liegenden runderneuerten Marburger Oberstadt rund um das imposante historische Rathaus von 1527 sowie das Marburger Schloss und den Panoramablick von dort oben nicht entgehen lassen. Stadtführungen von 1,5-2 Stunden (auch zu Sonderthemen wie Märchen, Romantikepoche etc.) lassen sich bei der Touristen-Information buchen. Von April bis Oktober gibt es zudem jeden Samstag kostenlose Kasematten-Führungen durch die unterirdischen Festungsanlagen des Schlosses. Für Übernachtungen bietet Marburg außer der Jugendherberge und dem Campingplatz eine ganze Reihe Hotels und Pensionen in allen Preisklassen. Die über die städtische Webadresse http://www.marburg.de/ erreichbare Touristen-Information bietet eine "Zentrale Zimmervermittlung", überregionalen Kartenvorverkauf und Info-Versand.
Marburg lässt sich per Bahn über die Main-Weser-Bahn Kassel - Frankfurt am Main erreichen. Außerdem beginnen hier die Nebenstrecken der Kurhessenbahn nach Frankenberg und Biedenkopf - Erndtebrück. Mit dem Auto reist man bequem über die Bundesstraße 3 an.
Der öffentliche Nahverkehr in Marburg wird von den Stadtwerken mit etwa 10 Hauptbuslinien geführt. Es besteht tagsüber ein dichter Takt innerhalb der Kernstadt und den näheren Stadtteilen. Abends sorgen vier Abendlinien für Fortkommen, zusätzlich gibt es Anrufsammeltaxis in Form von Kleinbussen. Im vorigen Jahrhundert gab es hier eine Städtische Straßenbahn, die durch einen Oberleitungsbus-Betrieb abgelöst wurde. Heute verkehren Dieselbusse. Marburg und der Landkreis ist heute Mitglied im Rhein-Main-Verkehrsverbund.
Aushängeschilder in sportlicher Hinsicht sind die Basketball-Damen vom BC Marburg, die mittlerweile einen festen Bestandteil in der 1.Damen-Basketball-Bundesliga bilden sowie die ebenfalls in der Bundesliga spielenden Skwosch-Frösche Marburg. Über einen höheren Bekanntheitsgrad verfügen auch die Marburg Mercenaries aus dem Bereich American-Football. Der sportlich bislang erfolgreichste Verein im Bereich Fußball ist der VfB Marburg (Oberliga Hessen). Die Damen- und Herrenmannschaften des Tennisclub Marburg rangieren in der Hessenliga.
Die größere örtliche Lokalzeitung ist die Oberhessische Presse, daneben seit weniger als 10 Jahren die Marburger Neue Zeitung mit eigener Lokalredaktion.
Weiterhin existieren daneben aber auch eine bedeutende Anzahl an freien Medien, so unter anderem
Mit jährlich rund einer halben Million verkauften Kinotickets (bei einem Einzugsgebiet von 300.000 Einwohnern im Landkreis) nimmt das Kino einen hohen Stellenwert in der Freizeitgestaltung der Marburger ein. Das Angebot umfasst neun kommerzielle Kinos an drei Standorten, darunter ein Cineplex mit 1700 Sitzen. Im Sommer finden Großleinwandvorführungen im Schlossparktheater statt.
Das musikalische Live-Angebot ist ebenfalls reichhaltig und breit gefächert. Insbesondere die drei Kulturzentren sorgen für ein weite Bandbreite von nicht nur für Jüngere attraktiven Konzerten der Bereiche Rockmusik, Pop, Hip Hop, A-capella, Tango, Ska, Punk, Reggae, Weltmusik. Vereine wie die Jazz-Initiative JIM sowie der Folkclub Marburg ergänzen weitere Klangfarben. Im Bereich der Klassischen Musik gibt es einen aktiven Konzertverein, zwei junge Sinfonieorchester und ungezählte Chöre im Stadtgebiet. Dazu zählt auch das "Marburger Oktett" [1], das sich der Pflege kammermusikalischer Vokalwerke aus dem geistlichen und weltlichen Bereich widmet.
Neben sechs kommerziellen Diskotheken gibt es After-Work-Parties und zahlreiche Knete-Feten von sozialen und studentischen Gruppen, was den popmusikalischen Sektor angeht.
Neben gelegentlichen Gastvorstellungen von Boulevardbühnen oder Musicalensembles in der Stadthalle sowie studentischen Theatergruppen und Produktionen der Waldorfschule besitzt Marburg drei Freie Theater (kommunal unterstützt) sowie das Hessische Landestheater.
Marburg ist auch im Literaturbereich weit gespannt:
Marburg bietet neben zwei privaten Galerien, mehreren zugänglichen Künstlerateliers und vielen weiteren Ausstellungsorten auch noch sechs Museen, wovon vier zur Universität gehören.
Außer dem Hessischen Staatsarchiv und der daneben befindlichen Ausbildungsstätte für Archivare beherbergt Marburg mehrere bundesweit bedeutende Archive. Siehe auch Marburg - Stadt der Archive
Anmerkung: wenn die jährlichen(!) Termine wechselhaft festgelegt werden, sind genaue Daten genannt.
Anmerkung: Hier sollten nicht v.a. gebürtige Marburger aufgezählt werden, sondern jene, die über einen längeren Zeitraum in Marburg wohnten und wirkten. Daher beispielsweise nicht Lomonossow, Heinemann, Meinhof oder Heidegger, die nur recht kurz in Marburg residierten. Auch sollten nur wirklich dauerhaft bedeutende Persönlichkeiten aufgenommen werden; kurzfristige Randerscheinungen haben hier nichts zu suchen. (A-Z)
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