Seriendaten | |
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Deutscher Titel | Futurama |
Originaltitel | Futurama |
Produktionsland | USA, Korea (Animation) |
Originalsprache | Englisch |
Jahr(e) | 1999–2002, 2007– |
Länge | 21 Minuten |
Episoden | 88 in 5 Staffeln |
Genre | Comedy, Science Fiction |
Produktion | David X. Cohen, Brian J. Cowan, Matt Groening |
Idee | Matt Groening David X. Cohen |
Musik | Christopher Tyng |
Erstausstrahlung | 28. März 1999 (USA) auf FOX |
Deutschsprachige Erstausstrahlung |
4. September 2000 auf ProSieben |
Futurama ist eine Science-Fiction-Zeichentrickserie von Matt Groening und David X. Cohen, die zu Beginn des 31. Jahrhunderts spielt und vom Alltag und den Abenteuern der befreundeten Mitarbeiter des interstellaren Lieferunternehmens Planet Express mit Sitz in Neu New York erzählt.
Die erste Folge wurde von dem US-amerikanischen Fernsehsender FOX am 28. März 1999 ausgestrahlt, die erste Folge der deutschen Synchronfassung am 4. September 2000 von ProSieben. 2003 wurde die Serie abgesetzt, ab 2008 erlebte sie ein Comeback in Form von vier Direct-to-DVD-Produktionen in Spielfilmlänge, die aufgeteilt in jeweils vier Episoden im Fernsehen als neue Staffel ausgestrahlt werden.
Anfang Juni 2009 bestätigte die Produktionsfirma 20th Century Fox, dass an einer neuen Staffel mit 26 Episoden gearbeitet wird, deren Premiere für Mitte 2010 geplant ist. [1]
Kritiker lobten die Serie vor allem wegen ihres mannigfaltigen Humors. Sie wurde unter anderem mit drei Emmy-Awards ausgezeichnet, konnte aber langfristig nur ein Spartenpublikum binden.
Silvester 1999 wird in New York der Pizzalieferant Philip J. Fry versehentlich in einen kryostatischen Tiefschlaf versetzt. Er erwacht im Amerika des 31. Jahrhunderts und wird Angestellter des interplanetaren Lieferdienstes Planet Express, der von seinem entfernten Nachfahren Professor Farnsworth geleitet wird. Die meisten Episoden stürzen die Mitarbeiter der Firma in skurrile Abenteuer, die durch Lieferaufträge zu entfernten Planeten oder neue Erfindungen des Professors ausgelöst werden.
Die einzelnen Folgen sind in sich geschlossen, an ihrem Ende kehren sie im Wesentlichen jeweils zum status quo ante zurück. Gleichzeitig bauen die Episoden aufeinander auf, und die Charaktere entwickeln sich im Laufe der Serie weiter.[2] Soweit dagegen Details für die Serie nebensächlich bleiben, werden Anschlussfehler in Kauf genommen, um Themen der Gegenwart und Klischees des Science-Fiction-Genres zu persiflieren.[Anmerkung 1]
→ Siehe Hauptartikel: Personen im Futurama-Universum
Die zentralen Figuren von Futurama sind die befreundeten Mitarbeiter von Planet Express:
Fester Bestandteil von Futurama ist die Idee, dass es künftig möglich sein wird, menschliche Köpfe in übergroßen Einmachgläsern am Leben zu halten. Dadurch können Prominente der Gegenwart und historische Persönlichkeiten in die Serie eingebaut werden, entweder in Form eines Gastauftritts oder einer Parodie. Größere Gastauftritte als Köpfe in Einmachgläsern haben unter anderem die Beastie Boys[6], Stephen W. Hawking[7], Beck[8], Lucy Liu[9], Al Gore[10] und die Brückencrew aus der Science-Fiction-Serie Raumschiff Enterprise (William Shatner, Leonard Nimoy, Nichelle Nichols, Walter Koenig und George Takei)[11]. Dagegen wird der ehemalige US-Präsident Richard Nixon bei zahlreichen Auftritten von grundsätzlich unsympathischer Färbung parodiert.
→ Siehe auch: Köpfe Prominenter im Futurama-Universum
Nach der Zerstörung der Stadt New York, die nun „das alte New York“ (im Original: “Old New York”) genannt wird und unterhalb der neuen Stadt liegt, wurde auf deren Ruinen die futuristische Stadt Neu New York erbaut. Das alte New York dient als Abwassersystem der neuen Stadt; dort lebt eine Gruppe verstoßener Mutanten. Neu New York ist, wie das heutige New York, eine Stadt der Extreme: Es gibt Kriminalität, Armut und Prostitution genauso wie Nobelhotels, Museen und Sportstadien.
Die Gestaltung der Gebäude und anderer Objekte (wie Autos, Raumschiffe und dergleichen mehr) erinnert stark an das Googie-Design der 1950er und 1960er Jahre.[12] Viele Orte stellen eine Referenz zu Orten des gegenwärtigen New York dar, präsentieren sich aber als deren Weiterentwicklung – so tritt beispielsweise anstelle des Madison Square Garden der Madison Cube Garden. Es gibt schwebende Autos und statt herkömmlicher öffentlicher Verkehrsmittel ein System aus Röhren, das die Passagiere rohrpostartig ansaugt und zum Zielort transportiert.
Es wird die Zukunft einer kapitalistischen Gesellschaft vorgeführt, in der einige Probleme der Gegenwart (wie die Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich) fortdauern und sich andere (wie Monopolismus, Drogenmissbrauch, Bürokratie, Organhandel) weiter verbreitet und verschlimmert haben.[13][14] Berufe werden vom Staat nach Befähigung zugewiesen, einen Karrierewechsel sieht das System nicht vor.[15] Selbstmordzellen bieten gegen eine kleine Gebühr je nach Wunsch eine schnelle, schmerzlose oder eine langsame, qualvolle Möglichkeit zum Suizid. Dennoch erscheint die Zukunft in Futurama nicht düster, sondern eher bunt.[16] Eine Unzahl kleiner Erfindungen erleichtert das Alltagsleben. Schwere körperliche Arbeit wird von Robotern erledigt. So entsteht ein Zukunftsbild aus dem Spannungsverhältnis zwischen „der Hoffnung, dass die Dinge in der Zukunft besser sind, und dem Wissen, dass sie das wahrscheinlich nicht sein werden.“[17]
Die Erde ist vollständig globalisiert und die Weltbevölkerung in eine multikulturelle interplanetare Gesellschaft eingegliedert.[15] Das gesamte Universum ist erforscht.[9] Die Menschheit hat verschiedene Planeten terraformt und kolonialisiert und beispielsweise 2636 auf dem Mars eine Universität gegründet.[18]
Religion ist immer noch ein bedeutendes gesellschaftliches Thema,[19] obwohl die heute großen Religionen in der jetzigen Form nicht mehr existieren. Aus einer Fusion der Weltreligionen ging die First Amalgamated Church (zu Deutsch etwa: Erste Vereinigte Kirche) hervor, an deren Spitze ein krokodilartiger Weltraumpapst steht. Voodoo ist eine anerkannte Religion. Zur Vielzahl der neuen Religionen zählen Oprahism (wohl nach Oprah Winfrey), die Roboter-Religion Robotology, die einen Roboter-Teufel und eine Roboter-Hölle kennt, und die verbannte Religion der Star-Trek-Fangemeinde.
In Futurama ist die gesamte Erde unter einer Regierung vereint, die stark US-amerikanisch geprägt ist.[19] Beispielsweise ist die Flagge der Erde fast identisch mit der Flagge der Vereinigten Staaten, mit einem Globus anstelle der Sterne. Die Hauptstadt der Erde ist Washington, D.C., Präsident der Erde ist ab der zweiten Staffel Richard Nixons Kopf. Roboter haben sowohl aktives als auch passives Wahlrecht. Die Erde ist Mitglied im Demokratischen Orden der Planeten, kurz: DOOP (Democratic Order of Planets), einer interstellaren Organisation, die in der Serie mit der UNO und zugleich mit der Föderation aus dem Star-Trek-Universum verglichen wird.[20]
Obwohl in Futurama die Erde politisch unter einer Regierung vereint ist, werden in verschiedenen Teilen der Welt weiterhin verschiedene Sprachen gesprochen. Französisch allerdings wurde zur toten Sprache.[21] In der französischen Synchronfassung der Serie übernimmt die deutsche Sprache diese Rolle.[22]
Für die Serie wurden zwei verschiedene Alphabete entwickelt, um außerirdische Schrift darzustellen.[16][23] Diese finden häufig im Hintergrund als Graffiti, auf Werbetafeln oder Hinweisschildern Verwendung. Beide lassen sich direkt ins Englische umwandeln. Beim häufiger verwendeten handelt es sich um eine monoalphabetische Substitution des lateinischen Alphabets; diese Sprache wird in der Serie einfach als „Außerirdisch“ (im englischen Original: “Alienese”) bezeichnet.[24] Hinter den außerirdischen Texten verbirgt sich oft makaberer schwarzer Humor. In der Eröffnungssequenz kommt beispielsweise eine Werbetafel vor, auf der in Außerirdisch “Tasty Human Burgers” (deutsch: „Leckere Menschen-Burger“) steht.[16]
→ Hauptartikel: Liste der Futurama-Episoden
Die erste Staffel von Futurama wurde ab dem 28. März 1999 in den USA ausgestrahlt. Den Anfang machte die Episode Zeit und Raum 3000, welche die einzige Episode ist, die von Matt Groening und David X. Cohen geschrieben wurde. Die letzte Episode der ersten Staffel ist Ein echtes Höllenspektakel, welche am 18. Mai 1999 ausgestrahlt wurde.
Die zweite Staffel von Futurama wurde zwischen dem 26. September 1999 und dem 21. Mai 2000 ausgestrahlt. Mit insgesamt 20 Folgen ist die zweite Staffel die längste von allen. Den Schluss machte die Episode Geschichten von Interesse Nr. 1, welche mit den „Treehouse Of Horror“-Episoden der Simpsons zu vergleichen ist.
Die dritte Staffel wurde dann ab dem 5. November 2000 ausgestrahlt. Allerdings wurden in den folgenden 3 Monaten nur 4 Episoden gesendet. FOX entschied sich, die Staffel früher als geplant zu beenden. Die letzte Episode der Staffel wurde am 13. Mai 2001 gezeigt. Die eigentliche Finalepisode, Geschichten von Interesse Nr. 2, wurde in die 4. Staffel verlegt.
In der vierten Staffel erhöhten sich die Probleme mit FOX. Der Ausstrahlungstermin für die erste Episode der 4. Staffel, Roswell gut - Alles gut, wurde für den 9. Dezember 2001 festgelegt. Gegen Februar 2002 entschied sich FOX, keine weiteren Episoden mehr produzieren zu lassen, obwohl einige schon fertig gestellt waren.
Die fünfte Staffel ist bisher die letzte Staffel von Futurama und die Erstausstrahlung begann am 10. November 2002. Die 16 übrig gebliebenen Episoden wurden eigentlich für die Staffeln 3 und 4 produziert, allerdings entschied sich FOX diese als zusätzliche Staffel auszustrahlen.
Mitte 2010 soll eine weitere Staffel von Futurama in Deutschland ausgestrahlt werden[25].
Der Zeichenstil von Futurama erinnert stark an Die Simpsons. In beiden Serien weisen die Figuren ähnliche anatomische Merkmale auf: Der Unterkiefer ist sehr kurz, die Augen sind groß und hervorstehend, menschliche Hände haben nur vier Finger. Während letzteres für Zeichentrickfiguren nicht untypisch ist,[26] führt Matt Groening, der als Schöpfer beider Serien das Erscheinungsbild grundlegend geprägt hat, das andere auf sich selbst zurück: „Egal, was ich zeichne, immer kommen Glupschaugen und Überbiss heraus.“[27]
Die Eröffnungssequenz, mit der die Futurama-Episoden beginnen, enthält – ähnlich wie die Eröffnungssequenz von Die Simpsons – variable Elemente: Wenn der Titel „Futurama“ gezeigt wird, wird darunter ein humoristischer Untertitel eingeblendet, zum Beispiel: „In Farbe“[28] , „Am Originalschauplatz gedreht“[29], „Voller Stolz auf der Erde hergestellt“[30], „Von den Machern von Futurama“[31]. Außerdem zeigt der riesige Bildschirm, in den das Planet-Express-Raumschiff kracht, wechselnde Sequenzen aus verschiedenen klassischen Zeichentrickfilmen, unter anderem aus Looney Tunes[32], Betty Boop[6] und Die Simpsons[33].
Die Titelmusik beruht auf dem Titel Psyche Rock von Pierre Henry aus dem Jahr 1967.[34][35]
Der Humor von Futurama beruht hauptsächlich auf der satirischen Darstellung des Alltagslebens in der Zukunft und dem parodistischen Vergleich zu dem der Gegenwart[36][37] sowie der Persiflage einzelner Science-Fiction-Geschichten (v. a. Star Trek) und des Genres als solchem.[15] Dabei deckt er ein breites Spektrum von Erscheinungsformen ab: Zum einen bedient sich die Serie typischer Elemente des kindlichen Humors; sie verwendet beispielsweise Albernheit, Absurdität, einfache Situationskomik und Slapstick. Zum anderen spricht der Witz der Serie ebenso den „reiferen“ Humor an, indem er Kritik an der (US-amerikanischen) Gesellschaft der Gegenwart übt oder auf z.B. Filme, Fernsehserien, literarische Werke, historische Ereignisse oder wissenschaftliche Erkenntnisse anspielt.[38]
Darüber hinaus bindet die Serie Zuschauer durch eine Reihe wiederkehrender Running Gags.[39] Zum Beispiel wird Scruffy bei jedem seiner Auftritte nicht von seinen Arbeitskollegen erkannt, obwohl er schon viele Jahre bei Planet Express arbeitet. Eulen werden regelmäßig als die Schädlingsplage des 31. Jahrhunderts dargestellt, ähnlich wie heute Ratten oder Tauben. Immer wenn von New Jersey die Rede ist, wird der US-Bundesstaat als ein furchtbarer Ort beschrieben.
Zusätzlich haben viele der Figuren eine Catchphrase. So beleidigt Bender sein Gegenüber immer wieder mit der Aufforderung: „Du kannst mich an meinem blanken Metallarsch lecken“ (im englischen Original: “Bite my shiny metal ass”), und Professor Farnsworth begrüßt seine Crew fast in jeder Folge mit dem Satz: „Eine gute Nachricht, Freunde!“ (im englischen Original: “Good news, everyone!”) oder einer leichten Variation davon, um ihr dann im direkten Widerspruch schlechte Neuigkeiten mitzuteilen.
Die Serie verwendet eine Reihe wissenschaftlicher Witze und spielt damit auf die Bedeutung des wissenschaftlichen und technischen Fortschritts für Science-Fiction an.[40] So verkauft ein Supermarkt beispielsweise Bier der Marke Klein’s in Kleinschen Flaschen.[41] An anderer Stelle beschwert sich Professor Farnsworth, dass das Ergebnis eines „Quantumfinishs“ beim Pferderennen „durch die Messung verfälscht wurde,“[42] eine Anspielung auf die Quantenmechanik, insbesondere die Probleme bei der Quantenmechanischen Messung. Und weil die Lichtgeschwindigkeit aus physikalischen Gründen eine absolute Obergrenze für die Geschwindigkeit von Objekten darstellt, „haben die Wissenschaftler die Lichtgeschwindigkeit erhöht,“[43] um schnelleres Reisen zu ermöglichen. Zwei nebeneinander aufgestellte Bücher mit den Titeln P und NP spielen auf das P-NP-Problem der Mathematik und theoretischen Informatik an.[44]
Einige Witze in Futurama bleiben den meisten Zuschauern verborgen, weil sie durch Umwandlungen oder Verschlüsselungen „versteckt“ wurden.[40] Dabei handelt es sich meist um Kombinationen von Buchstaben und/oder Zahlen, die auf den ersten Blick keinen weiteren Sinn ergeben, aber in sinnvolle Ausdrücke umgeformt werden können. Beispielsweise wohnt Bender in Robot Arms Apts. im Apartment Nr. 00100100, was umgewandelt in ASCII dem Dollarzeichen entspricht – eine Anspielung auf Benders Geldgier.[45] Wohl das häufigste Beispiel sind Texte in der erdachten Sprache „Außerirdisch“, die einfach ins Englische übertragen werden können und Informationen mit schwarzem Humor enthalten.
Mitte der 1990er hatte Matt Groening die ersten Ideen zu Futurama. Bei der Entwicklung konnte er aus seiner langjährigen persönlichen Leidenschaft für Science-Fiction schöpfen. Die Idee zur Serie stammt nach eigener Aussage vom Song Robot Blues der Incredible String Band.[23][46]
Der Name „Futurama“ geht zurück auf den gleichnamigen General-Motors-Pavillon der Weltausstellung 1939 in New York, der darstellen sollte, wie die Welt zwanzig Jahre später aussehen könnte.[47][48] Auf der Weltausstellung wurde auch das Fernsehen zum ersten Mal der US-amerikanischen Öffentlichkeit vorgestellt.[23][49]
1997 konnte Groening David X. Cohen, den er als Produzenten und Drehbuch-Autor von den Simpsons kannte, für das Projekt gewinnen. Zunächst sammelten beide Material für eine Science-Fiction-Zeichentrickserie aus Filmen, Fernsehserien und Büchern. Als sie im April 1998 das Konzept für Futurama beim Fernsehsender FOX vorlegten, hatten sie schon mehr Charaktere und Handlungen ausgearbeitet, als sie beim ersten Treffen präsentieren konnten. Die Entscheidungsträger bei FOX hatten zunächst Bedenken gegen einige Details der Serie, wie etwa Selbstmordzellen oder den Umgang mit Stereotypen. Gegen ihren anfänglichen Widerstand stellte Groening sicher, dass der Sender keinen Einfluss auf den Inhalt der Serie nehmen würde.[17][50]
Von der ersten Idee bis zur fertigen Episode dauerte die Produktion einer Futurama-Folge rund sechs bis neun Monate.[19][51] Wegen der langen Gesamtdauer der Produktion wurde jeweils an mehreren Episoden parallel gearbeitet.[52]
Davon wurden etwa zwei Monate für die Erstellung des Skripts verwendet. Die Drehbuch-Autoren entwarfen dieses zunächst relativ detailliert in Gruppenarbeit. Der Entwurf wurde vom verantwortlichen Autor ausformuliert und daraufhin – wiederum in Gruppenarbeit – überarbeitet und verfeinert.[53] Daraufhin trafen sich die Autoren und Produzenten mit den Sprechern zu einer Leseprobe, nach der die Autoren das Skript nochmals gemeinsam überarbeiteten.[17] Der Anteil der Arbeit, die im Team geleistet wird, war so groß, dass Produzent und Chefautor David X. Cohen der Meinung war, “the person who is credited as the writer usually gets too much credit or blame.” (deutsch: „Die Person, der das Drehbuch zugeschrieben wird, erhält gewöhnlich zu viel Anerkennung oder Tadel.“)[51] Danach gaben die Autoren das Skript aus der Hand, und die Aufzeichnung der Stimmen begann.
Weitere zwei bis drei Monate dauerte die Ausarbeitung des Animatics, einer Rohfassung aus schwarz-weißen Bleistiftzeichnungen mit niedriger Bildrate (etwa ein Bild pro Sekunde)[51] Sie gab einen Eindruck von der fertigen Episode und bot so die Gelegenheit, nochmals Nachbesserungen vorzunehmen. Die Ausarbeitung des Animatics übernahm das kalifornische Animationsstudio Rough Draft Studios, Inc., die koreanische Schwesterfirma Rough Draft Korea animierte die endgültige Version.[54]
Futurama bestand zunächst aus 72 Episoden, die in vier Staffeln produziert wurden. Die Serie wurde zuerst ab dem 28. März 1999 vom US-amerikanischen Sender FOX ausgestrahlt, allerdings nicht in der Reihenfolge der Produktion. Sechzehn Episoden wurden zunächst gar nicht gezeigt, diese Folgen wurden nachträglich als fünfte Staffel gesendet. Auch die Reihenfolge der übrigen Episoden wurde teilweise geändert. Die Reihenfolge, in der die synchronisierte deutsche Fassung erstmalig ab dem 4. September 2000 beim Sender ProSieben lief, entspricht weder der Erstausstrahlung bei FOX noch der Produktion.
Die Serie wurde in über zwanzig Ländern ausgestrahlt; neben den USA und Kanada zählen dazu europäische, mittel- und südamerikanische Staaten, Israel, Russland, Australien, Neuseeland und Japan.[55][56]
Als die erste Futurama-Folge an einem Sonntag, um 20.30 Uhr zwischen den Simpsons und Akte X bei FOX ausgestrahlt wurde, wurde sie von 19 Millionen Zuschauern gesehen.[27] Damit lag die Einschaltquote vor der der Simpsons, was bis dahin keiner Fernsehsendung gelungen war.[57] In der darauffolgenden Woche wurde die zweite Sendung von über 14 Millionen Zuschauern gesehen.[27] Dann wurde die Serie von dem bisherigen Sendeplatz auf den Dienstagabend verlegt, woraufhin die Zuschauerzahlen auf 8,85 Millionen zurückgingen.[57] Damit lag sie in den Nielsen Ratings zwar deutlich hinter den Simpsons, aber immer noch vor konkurrierenden Zeichentrickserien wie King of the Hill, Family Guy und South Park.[13]
Im weiteren Verlauf wurde der Sendeplatz der Serie immer wieder verlegt; zusätzlich fielen Sendungen wegen der Übertragung von Sport-Ereignissen aus.[36] Die Futurama-Macher Groening[58] und Cohen[59] und Kritiker[60][54] sehen hierin einen Hauptgrund für das Nachlassen der Zuschauerzahlen. Als FOX während der vierten Sendestaffel aufgrund der schlechten Quoten beschloss, keine weiteren Episoden in Auftrag zu geben, waren die Zuschauerzahlen auf 6,4 Millionen pro Folge gefallen.[61]
In Deutschland entwickelten sich die Zuschauerzahlen dagegen stabil: Die Erstausstrahlung erreichte, zusammen mit neuen Simpsons-Episoden montags abends zwischen 21:15 und 22:15 Uhr einen Marktanteil von rund 13 Prozent, einen bei der Zielgruppe zufriedenstellender Wert.[62] Auch die Wiederholungen in den USA beim Sender Comedy Central erzielten überraschend gute Einschaltquoten.[63][16]
Die ersten 72 Episoden wurden von 20th Century Fox Home Entertainment auf DVD zuerst in vier separaten Boxen veröffentlicht. Die Serie ist auf diesen in der Reihenfolge und Staffeleinteilung der Produktion enthalten. Nachträglich erschien eine Box mit allen Folgen auf 15 DVDs.[64] Als Extra enthält diese ein Mini-Abo des Futurama-Comics. Die DVD-Sets sind inzwischen mit der synchronisierten deutschen Fassung erhältlich.[65]
Im Oktober 2005 hat der Kabelfernsehkanal Comedy Central die Ausstrahlungsrechte für die 72 bisher produzierten Episoden der Serie von Matt Groening und David X. Cohen erworben. Dies soll der teuerste Einkauf in der Geschichte des Senders gewesen sein.[66] In diesem Vertrag mit 20th Century Fox Television war die Option vorgesehen, neu produzierte Folgen ebenfalls auf dem Sender auszustrahlen. Am 22. Juni 2006 gaben Matt Groening und 20th Century Fox Television bekannt, dass mindestens 13 neue Episoden produziert werden, die zusammen mit den bisherigen Staffeln von Futurama ab 2008 auf Comedy Central zu sehen sein werden.[67][68] Das Comeback der Serie erfolgte schließlich in Form von vier Filmen in Spielfilmlänge und im 16:9-Format, die zunächst Direct-to-DVD veröffentlicht wurden und dann – aufgeteilt in insgesamt 16 jeweils rund halbstündige Folgen – als Fortsetzung der Fernsehserie in den USA auf Comedy Central ausgestrahlt werden sollen.[69][70] Zwei der Filme wurden dort bereits gesendet. Alle bisherigen englischen Synchronsprecher wurden für die neue Serie verpflichtet, so dass in den neuen Folgen die gewohnten Stimmen zu hören sind.
Der erste Film, Bender’s Big Score, wurde in den USA am 27. November 2007 und in Deutschland am 28. März 2008 auf DVD veröffentlicht. Aufgeteilt in vier Episoden war er am 30. März 2008 zum ersten Mal im Fernsehen zu sehen. Bender’s Big Score ist die erste CO2-neutrale Produktion von 20th Century Fox.[71] Sie wurde mit einem Annie Award in der Kategorie Best Home Entertainment Production ausgezeichnet.[72]
Der zweite der Filme, Die Ära des Tentakels wurde am 24. Juni 2008 in den USA und am 12. September 2008 in Deutschland auf DVD veröffentlicht. Die Fernseh-Premiere fand am 19. Oktober 2008 statt. Der englische Titel lautet The Beast with a Billion Backs.
Der dritte Film, Bender’s Game erschien am 4. November 2008 in den USA gleichzeitig auf DVD und als hochauflösende Fassung auf Blu-ray Disc. Die Veröffentlichung in Deutschland als Kauf-DVD erfolgte am 30. Januar 2009; im Verleih ist der Film bereits seit dem 5. Dezember 2008.[73]
Der vierte Film mit dem Originaltitel Into the Wild Green Yonder ist am 23. Februar 2009 in Großbritannien und tags darauf in den USA auf DVD und Blu-ray Disc erschienen.[74][75] In Deutschland ist er unter dem Titel Leela und die Enzyklopoden am 27. März 2009 als Verleih-DVD und am 9. April 2009 als Kauf-DVD erschienen.[76][77] Im Englischsprachigen Raum erschien unlängst die DVD-Box "Futurama The collected Epics" welche alle 4 Filme enthält.
Die deutsche Synchronfassung der ersten 72 Episoden entstand unter der Leitung von Ivar Combrinck beim Münchner Unternehmen Taurus Media Synchron. Dieses gehörte zur Kirch-Gruppe, der zu dieser Zeit auch der Sender ProSieben angehörte, bei dem die Synchronfassung erstmals zu sehen war.[78] Ivar Combrinck war für die Übersetzung verantwortlich, führte Regie und sprach einige Rollen selbst.[79] Seine Arbeit an Futurama stand unter erheblicher Kritik, vgl. Kritik an der deutschen Synchronfassung.
Nach dem Tode Combrincks während der zwischenzeitlichen Einstellung der Serie übernahm Dubbing Brothers Germany die Synchronisation der Direct-to-DVD-Produktionen. Die Synchronsprecher der wichtigsten Hauptrollen wurden wieder verpflichtet. Die Dialogbücher der ersten beiden Filme stammen von Hans-Peter Kaufmann, der bei Bender’s Big Score auch Regie führte und diese Aufgabe danach an Christian Schmidt-Golm weitergab. Das Dialogbuch zu Bender’s Game schrieb Carina Krause.[80]
Rolle | Originalstimme | Deutsche Stimme |
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Philip J. Fry | Billy West | Dirk Meyer |
Turanga Leela | Katey Sagal | Marion Sawatzki |
Bender Bending Rodriguez | John Di Maggio | Hans-Rainer Müller |
Professor Hubert J. Farnsworth | Billy West | Thomas Reiner |
Dr. John Zoidberg | Billy West | Manfred Erdmann |
Hermes Conrad | Phil LaMarr | Michael Rüth |
Amy Wong | Lauren Tom | Shandra Schadt |
Zapp Brannigan | Billy West | |
Kif Kroker | Maurice LaMarche | Kai Taschner |
Nibbler | Frank Welker |
Caroline Combrinck (Staffel 1)1 |
1 Staffeln nach Erstausstrahlung
Kritiker im deutsch- und englischsprachigen Raum loben an Futurama häufig den bissigen, gesellschaftskritischen Humor und den intelligenten Witz. So nennt die US-amerikanische Fernsehzeitschrift TV Guide die Serie “sharply satiric” (deutsch: „scharf satirisch“),[36] der Nachrichtensender MSNBC bezeichnet sie als „intelligente Satire.“[81] Auch der Spiegel bescheinigt ihr in seiner Online-Ausgabe, sie „war immer bekannt dafür, auf die leichten Kalauer zu verzichten und sich lieber dem feinen und hintergründigen Humor zu verschreiben.“[63]
Besonders die hohe Dichte an Gags wird immer wieder erwähnt. Beispielsweise stellt das Kritiker-Magazin Entertainment Weekly nicht ohne rhetorische Übertreibung fest, “the jokes are flying faster than the speed of light” (deutsch: „die Witze fliegen schneller als Lichtgeschwindigkeit“).[82] Gleiches gilt für die reichlich vorhandenen Referenzen in die Gegenwarts- und Medienkultur. Eine Autorin der Zeit schreibt hierzu: „Bis in die zeichnerischen Details hinein strotzt die Serie vor Anspielungen und Parodien auf die US-Kultur und Science-Fiction.“[38] Dabei stellen die Kritiker des Öfteren heraus, dass es sich dabei nicht nur um eine bloße Aneinanderreihung von Pointen in schneller Abfolge handelt, sondern dass sich der Humor auf mehreren Ebenen abspielt – augenscheinlich, unauffällig im Hintergrund oder gar verschlüsselt – und gerade daraus seinen besonderen Reiz gewinnt. Bereits der Pilotfilm, schreibt das Internet-Magazin Salon.com, sei “too richly layered with sight gags and nuances to absorb in one viewing” (deutsch: „zu vielschichtig angereichert mit bildhaftem Witz und Zwischentönen, als dass man sie beim ersten Sehen alle wahrnehmen könnte“),[15] und in einem Artikel des Time Magazines wird Bender’s Big Score bezüglich des Detailreichtums mit Brueghel-Gemälden und MAD-Comics verglichen.[60]
Weil beide Zeichentrickserien aus der Feder von Matt Groening stammen, werden oft Die Simpsons zum Vergleich herangezogen. So wird Futurama in der Online-Ausgabe der Zeit als „Nachfolgeserie“ der Simpsons bezeichnet.[83] Eine Autorin der Welt kommt bei der Gegenüberstellung zu dem Schluss, Futurama sei „besser […] als die Simpsons“, und führt zur Begründung unter anderem die für Zeichentrickserien untypische Entwicklung der Figuren im Laufe der Episoden an; Futurama zeige „[…] eine Reihe von liebenswerten Charakteren, die sich im Laufe der Serie weiter entwickeln. Anders als bei den Simpsons bauen die einzelnen ‚Futurama‘-Folgen stärker aufeinander auf.“[2]
Als Schwäche der Serie wird regelmäßig die starke Konzentration auf das Science-Fiction-Thema angeführt. Beispielsweise schreiben zwei andere Autoren der Welt, ebenfalls im Vergleich mit den Simpsons: „Schließlich ist ‚Futurama‘ zwar die noch bessere Serie mit aufwendiger Computeranimation, digitalen Grafiken, extremen Kamerafahrten und dreidimensionaler Technik, aber Science-Fiction ist jedermanns Sache nicht.“[84] Der Spiegel schreibt in seiner Online-Ausgabe zu diesem Thema: „Eine intelligente, lustige Show – wie geschaffen für jeden Science-fiction-Nerd mit Affinität zum Comic. Die breite Masse zeigte sich jedoch ziemlich gleichgültig.“[63] In ähnlicher Weise urteilt das US-amerikanische Wired Magazine: “Futurama was never a mass market success […] It just attracted a niche of enthusiastic devotees.” (deutsch: „Futurama war nie ein Markterfolg […] Es zog nur eine Nische begeisterter Anhänger an.“)[16]
Wie Kritiker anmerken, verliert Futurama in der deutschen Synchronfassung an Qualität, weil Übersetzungen fehlerhaft sind und weil Wortspiele aus dem Englischen nicht ins Deutsche übertragen werden können. Die Synchronisation steht über diese alltägliche Problematik der Synchronisation hinaus in der Kritik, weil manche Übersetzungsfehler so schwerwiegend und zugleich häufig unnötig sind, dass die Bedeutung der Aussagen im Deutschen vollständig verloren geht.[78][62] Denn die Dialoge wurden oft streng Wort für Wort, aber nicht sinnerhaltend übersetzt.[39] Dies geht so weit, dass der deutsche Text bisweilen völlig sinnfrei erscheint, zum Beispiel wurden “Motherboard” (englisch für „Hauptplatine“) mit „Mutterrat“[85], “Piggybackride” (englisch für „Huckepack“) mit „Schweinerückenreiten“[86] und “Role model” (englisch für „Vorbild“) mit „Rollenmodell“[87] übersetzt. Außerdem werden hin und wieder auch Eigennamen übersetzt, beispielsweise der des Rollenspiels Dungeons & Dragons als „Verliese und Drachen“ oder der des Schachcomputers Deep Blue als „Tiefblau“.[7]
Zusätzlich wurden einige Anspielungen, die im Original durch Akzentuierung ausgedrückt werden, in der deutschen Fassung nicht nachvollzogen. So fehlt in der deutschen Synchronisation beispielsweise Hermes Conrads jamaikanischer Akzent.[39] Bei der Synchronisation der Filme wurde dies inzwischen berücksichtigt.
Einige Episodentitel enthalten im Englischen eine Anspielung auf bekannte Film- oder Buchtitel. Da die Titel der Episoden sehr frei ins Deutsche übertragen wurden, fallen diese Verweise regelmäßig weg.[39] Zum Beispiel trägt die Episode Wohnungssuche in Neu New York den Originaltitel I, Roommate, der auf das Buch Ich, der Robot (engl.: I, Robot) anspielt; die Episode Gebell aus der Steinzeit heißt im Englischen Jurassic Bark und klingt damit fast wie der Film Jurassic Park. Teilweise gelang es den Übersetzern, anstelle der englischen Wortspiele, die durch die Übersetzung verloren gingen, in den deutschen Titeln neue, deutsche Wortspiele zu platzieren; so ist Episodentitel Wie der Vater so der Klon eine Anspielung auf das Sprichwort „Wie der Vater, so der Sohn“ und der Titel Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Krustentiere zur Paarungszeit verweist auf den Film Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit.
Futurama hat eine Vielzahl von Nominierungen und Auszeichnungen erhalten.[88]
Futurama hat bisher fünf Annie Awards erhalten und wurde für acht weitere nominiert. Nachdem die Serie 1999 zweimal nominiert worden war, jedoch keine Auszeichnung gewonnen hatte,[89] entschied sie im Jahr darauf bei insgesamt drei Nominierungen die Kategorie Outstanding Individual Achievement for Directing in an Animated Television Production für sich.[90] 2001 setzte die Serie zwei von drei Nominierungen in Auszeichnungen um, nämlich in den Kategorien Outstanding Individual Achievement for Voice Acting by a Male Performer in an Animated Television Production und Outstanding Individual Achievement for Writing in an Animated Television Production.[91] 2003 erhielt sie bei einer weiteren Nominierung den Preis für Outstanding Directing in an Animated Television Production[92] Ein Jahr später war Futurama erneut in zwei Kategorien nominiert, ging bei der Preisvergabe jedoch leer aus.[93] Für Bender’s Big Score erhielt sie 2007 einen Annie in der Kategorie Best Home Entertainment Production.[72]
Für den Emmy wurde die Serie bisher achtmal nominiert, dreimal davon erfolgreich. In den Jahren 1999 und 2001–2004 war sie jeweils in der Kategorie Outstanding Animated Program (For Programming One Hour or Less) nominiert, in der sie 2002 die Auszeichnung erhielt. Den Emmy für Outstanding Individual Achievement in Animation gewann sie in den Jahren 2000 und 2001 zweimal in Folge. 2004 ging sie bei einer Nominierung leer aus.
Die Writers Guild of America hat die Serie 2003 in der Kategorie Animation ausgezeichnet und im Folgejahr ein weiteres Mal nominiert.[94]
Die Simpsons – die sich kein Serienuniversum mit Futurama teilen[27][Anmerkung 2] – enthalten einige Referenzen auf Futurama. In der Episode Der große Nachrichtenschwindel springt ein Teenager offensichtlich in Selbstmordabsicht einen Abgrund hinunter, wobei er schreit: “Why did they cancel Futurama?” (deutsch: „Warum wurde Futurama abgesetzt?“)[95] Bender hat mehrere Gastauftritte in der Serie,[96] den wohl markantesten in der Episode Future-Drama, deren Titel schon auf Futurama anspielt.[97] Als Matt Groening in der Episode Hochzeit auf Klingonisch auftritt, wird er als der Schöpfer von Futurama vorgestellt; in der gleichen Rolle wird er von Homer Simpson in der Episode Die wilden 90er erwähnt. Die Episode Der unerschrockene Leibwächter zeigt ein Futurama-T-Shirt bei einer Science-Fiction-Convention.
Al Gores zweifach Oscar-prämierter Umwelt-Dokumentarfilm Eine unbequeme Wahrheit verwendet einen Ausschnitt der Futurama-Episode Die stinkende Medaille der Umweltverschmutzung, um auf ungewöhnliche Weise zu erklären, was globale Erwärmung ist. Der Film wurde außerdem mit einem Zeichentrick-Spot namens A Terrifying Message from Al Gore beworben, in dem sich Bender mit dem Futurama-Alter-Ego Al Gores unterhält.[98]
In Anspielung auf Frys Verschwinden im zwanzigsten Jahrhundert zeigt die animierte Stop-Motion-Serie The PJs Fry als vermisste Person auf einem Milchkarton. Damit zeigten sich die Macher der PJs dafür erkenntlich, dass eine Werbung für ihre Serie auf den Kanaldeckeln in Futurama zu sehen ist.[99][Anmerkung 3]
In Comics und im Zeichentrick werden Futurama-Charaktere immer wieder durch kleine Gastauftritte geehrt.[100] Beispielsweise ist Bender in der Family-Guy-Episode Blue Harvest, einer Hommage an Star Wars, trinkend in einer Bar zu sehen,[101] und Dr. Zoidberg hat eine Gastrolle bei Daffy Duck in Looney Tunes.[100]
Ein Easter Egg im Webbrowser Firefox 3.0 enthält eine Anspielung auf Benders Catchphrase “Bite my shiny metal ass” (wörtlich: „Beiß’ in meinen glänzenden Metallarsch“): Wird in die Adresszeile about:robots
eingegeben, wird eine scheinbare System-Meldung mit Anspielungen auf verschiedene Roboter in der Popkultur angezeigt. Die letzte lautet: “Robots have shiny metal posteriors which should not be bitten.” (Deutsch etwa: „Roboter haben glänzende Metall-Hinterteile, in die nicht gebissen werden sollte.“)
Am 22. November 2000 erschien in den USA die erste Ausgabe der Futurama Comics bei Matt Groenings Comic-Verlag Bongo Comics.[102][103] Mit Bill Morrison als Creative Director und Nathan Kane als Art Director fand Groening zwei bewährte Verantwortliche für die Comicreihe: Beide arbeiteten in dieser Aufgabenteilung schon für die Simpsons Comics, Morrison war außerdem als Art Director für den Erfolg der Futurama-Fernsehserie verantwortlich.[104] Die Inhalte der Comics ranken sich um die Protagonisten der Fernsehserie. Sie erzählen neue Geschichten, die nicht von der Fernsehserie übernommen werden.
In Deutschland erschienen die Comics ab Oktober 2001 zunächst beim Dino-Verlag.[105] Anfang 2003 wurde dieser vom Panini Verlag übernommen, der die Serie fortsetzt.[105][106] Die Bände erscheinen vierteljährlich im Vierfarbdruck im Format 17,0 × 26,0 cm und sind 36 Seiten stark.[105][107] Ab Oktober 2002 war die Serie auch in Großbritannien, Irland und Australien erhältlich.[108][109]
Unique Development Studios erwarb 2000 die Lizenz, Futurama-Videospiele für Computer, Konsolen und Handhelds zu entwickeln.[110] Die Spiele sollten in Nordamerika von Fox Interactive und andernorts von Unique Development Studios vertrieben werden,[110] letztlich übernahmen aber Sierra Entertainment und SCi Entertainment den Vertrieb des Spiels, das im August 2003 veröffentlicht wurde.[111][112] Es ist für PlayStation 2 und Xbox erhältlich.[112] Kritiker reagierten auf beide Versionen verhalten.[113][114] Die Pläne für eine GameCube-Version wurden nicht realisiert.[115] Für die grafische Darstellung des Spiels wird Cel Shading verwendet, um dem Aussehen der Fernsehserie nahe zu kommen.[116] Die Figuren wurden – in der englischen Original- wie in den deutschen, französischen, italienischen und spanischen Synchronfassungen – von den Sprechern der Fernseh-Pendants vertont.[117][118] Der Spieler schlüpft am Schauplatz der Fernsehserie in die Rollen von Fry, Bender, Leela und Dr. Zoidberg. Ziel des Third-Person-Shooters ist, den Verkauf von Planet Express an die Monopolistin Mom zu verhindern, die andernfalls die Erde versklavt und zu einem gigantischen Schlachtschiff umbaut, um das Universum zu erobern.[113] Die Zwischensequenzen des Spiels wurden von J. Stewart Burns verfasst, einem Autor der Serie, dessen Drehbuch für die Episode Roswell gut, alles gut mit dem Emmy ausgezeichnet wurde.[118] Wer alle Zwischensequenzen freigespielt hat, kann sie sich hintereinander ansehen. Zusammengenommen entsprechen sie in Länge und Dramaturgie einer Futurama-Episode.[116][118]