Spitzer Haaransatz bei einem 17jährigen Mädchen
Spitzer Haaransatz beim Mann
Ingo Appelt, mit überzeichnetem spitzen Haaransatz

Ein spitzer Haaransatz (engl. Widow’s peak[1], wörtlich übersetzt: „Witwenspitze“) ist ein absteigender V-förmiger Bereich in der Mitte des Haaransatzes oberhalb der Stirn.[2]

Das Merkmal des spitzen Haaransatzes wird autosomal-dominant vererbt. Das Allel „spitzer Haaransatz“ dominiert über das Allel „gerader Haaransatz“.[3]

Der englische Name Widow’s peak ist vermutlich eine Anlehnung an die Form einer von Witwen im 16. Jahrhundert getragenen Kappe (Biquoquet).[4][5] Im englischen Sprachraum wird diese Bezeichnung für beide Geschlechter verwendet.[6]

Inhaltsverzeichnis

Syndrome, die im Zusammenhang mit einem spitzen Haaransatz stehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während in den allermeisten Fällen ein spitzer Haaransatz ein völlig normales genetisches Merkmal wie beispielsweise Rothaarigkeit oder angewachsene Ohrläppchen ist, sind einige sehr seltene Erbkrankheiten mit dem Phänotyp „spitzer Haaransatz“ verbunden.[7] So gibt es eine offensichtliche Beziehung zwischen Hypertelorismus (großer Augenabstand) und spitzem Haaransatz.[8]

Bei den folgenden Syndromen, die auch im Zusammenhang mit Hypertelorismus stehen, wird häufig auch der Phänotyp „spitzer Haaransatz“ ausgebildet:

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. www.websters-online-dictionary.org eingesehen am 2. Oktober 2008
  2. A. M. Winchester: Genetics. Houghton Mifflin Co., 2. Auflage, 1958, S. 359.
  3. M. Livingston: Crash-Kurs Genetik. In: Neue Zürcher Zeitung 09, 2000.
  4. J. Jadassohn u. a.: Handbuch der Haut- und Geschlechtskrankheiten. Deutsche Dermatologische Gesellschaft, Springer, 1933.
  5. D. Lennox: Now You Know. Dundurn Press Ltd., 2003, ISBN 1-550-02648-8 S. 112.
  6. Wordsmith.Org: widow’s peak
  7. Spitzer Haaransatz. In: Online Mendelian Inheritance in Man. (englisch)
  8. D. W. Smith, M. M. Cohen: Widow’s peak scalp-hair anomaly and its relation to ocular hypertelorism. In: The Lancet 2, 1973, S. 1127–1128. PMID 4128017
  9. P. Berman u. a.: The inheritance of the Aarskog facial-digital-genital syndrome. In: J. Pediat. 86, 1974, S. 885–891. PMID 1127528
  10. OMIM: FACIOGENITAL DYSPLASIA
  11. Orpha.net: Aarskog-Scott-Syndrom
  12. OMIM: CRANIOFRONTONASAL SYNDROME; CFNS
  13. Orpha.net: Dysplasie, kranio-fronto-nasale
  14. Orpha.net: Dysplasie, frontonasale
  15. OMIM: FRONTONASAL DYSPLASIA
  16. OMIM: WAARDENBURG SYNDROME, TYPE I; WS1
  17. Orpha.net: Waardenburg-Syndrom Typ 1
  18. OMIM: FACIODIGITOGENITAL SYNDROME, RECESSIVE
  19. Orpha.net: Fazio-genito-digitales Syndrom, rezessive Form
  20. OMIM: HYPERTELORISM WITH ESOPHAGEAL ABNORMALITY AND HYPOSPADIAS
  21. OMIM: WIDOW’S PEAK SYNDROME
  22. B. J. LaDine u. a.: Syndrome of short stature, widow’s peak, ptosis, posteriorly angulated ears, and joint problems: exclusion of the Aarskog (FGD1) gene as a candidate gene. In: Am. J. Med. Genet. 99, 2001, S. 248–251. PMID 11241498

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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