Das Ziel der Entwicklung der qualitativen Inhaltsanalyse (engl.: content analysis) ist es eine systematische und intersubjektiv überprüfbare Textanalysemethode zu entwickeln, die trotzdem der Interpretationsbedürftigkeit und Bedeutungsfülle sprachlichen Materials gerecht wird. Im Gegensatz zur quantitativen Inhaltsanalyse will sie weder zahlenmäßige Zusammenhänge entdecken, noch repräsentativ für eine Grundgesamtheit sein. Die qualitative Inhaltsanalyse wurde von Philipp Mayring seit 1980 entwickelt und steht in einer Reihe weiterer sozialwissenschaftlicher Textanalysemethoden, wie der objektiven Hermeneutik und der Grounded Theory (siehe auch: Qualitative Methode).
Die qualitative Inhaltsanalyse steht dabei in der Tradition der Hermeneutik, die menschliches Verhalten verstehen und nicht erklären will. Des Weiteren nutzt sie Erkenntnisse der Literaturwissenschaft, der Kommunkationswissenschaft und der Psychologie zur Textverarbeitung.
Bisherige Anwendungsgebiete der qualitativen Inhaltsanalyse waren zum Beispiel Interviews mit arbeitslosen Lehrern, Untersuchung von Argumentationsmustern zum Thema "Multimedia" in Zeitungsartikeln oder der Vergleich von Lebensläufen von Alzheimer-Patienten. Wie in jedem anderen Forschungsvorhaben ist auch hier das Stellen einer präzisen Forschungsfrage als unerlässlich anzusehen.
Siehe auch: Phänomenologische Soziologie, Alfred Schütz