Filmdaten | |
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Deutscher Titel | Jack Reacher |
Originaltitel | Jack Reacher |
Produktionsland | Vereinigte Staaten |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 2012 |
Länge | 130 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 16[1] JMK 16 |
Stab | |
Regie | Christopher McQuarrie |
Drehbuch | Christopher McQuarrie |
Produktion | Tom Cruise Paula Wagner Gary Levinsohn Dana Goldberg |
Musik | Joe Kraemer |
Kamera | Caleb Deschanel |
Schnitt | Kevin Stitt |
Besetzung | |
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Jack Reacher ist ein US-amerikanischer Action- bzw. Kriminalfilm vom Regisseur Christopher McQuarrie mit Tom Cruise, Rosamund Pike und Richard Jenkins in den Hauptrollen.[2] Die Handlung wurde frei nach dem Roman Sniper von Lee Child adaptiert. Der Kinostart in den Vereinigten Staaten wurde aus „Respekt vor den Opfern des Amoklaufs in Newtown und ihren Familien“ vom 16. auf den 21. Dezember 2012 verschoben.[3] Der Kinostart in Deutschland war am 3. Januar 2013.[4]
In Pittsburgh, Pennsylvania, fährt ein Mann einen Van in einem Parkhaus am Allegheny River auf einen offenbar reservierten Stellplatz. Direkt auf der anderen Seite des Flusses sieht man das Sportstadion PNC Park. Nach Einwurf einer Münze in die Parkuhr bereitet er sein Scharfschützengewehr vor. Er zielt und erschießt fünf scheinbar zufällig ausgewählte Menschen auf der Uferpromenade vor dem Stadion. Anschließend flüchtet er in dem Van.
Als die Polizei unter der Leitung von Detective Emerson eintrifft, entdeckt dieser eine Patronenhülse sowie die Münze, die verwendet wurde, um für das Parken zu bezahlen. Ein Fingerabdruck von der Münze wird mit der Verbrecherdatei abgeglichen, und es gibt eine Übereinstimmung mit James Barr, einem ehemaligen US-Army-Scharfschützen. Als die Polizei sein Haus durchsucht, findet sie den Van, die Ausrüstung zur Herstellung von Patronen, das Gewehr und Barr, den sie verhaftet.
Während des Verhörs durch Emerson und den Bezirks-Staatsanwalt Alex Rodin schreibt der schweigsame Barr „Holt Jack Reacher“ auf einen Notizblock. Zu diesem Zeitpunkt ist es dem Zuschauer schon bewusst, dass Barr nicht der Täter ist, weil eine andere noch nicht identifizierte Person die Schüsse abgab. Reacher ist ein Herumtreiber und ehemaliger Militärpolizist der US Army. Reacher taucht kurze Zeit später in Pittsburgh auf, nachdem er in den Nachrichten einen Bericht über Barr und die Schießerei gesehen hat. Barr, der während eines Gefangenentransports brutal von Mithäftlingen angegriffen wurde, liegt nun im Koma. Reacher trifft Barrs Verteidigerin, Helen Rodin (die Tochter des Staatsanwalts), die versucht, Barr vor der Todesstrafe zu retten.
Helen bietet Reacher an, zu arrangieren, dass er die Beweise zu sehen bekommt, wenn er im Gegenzug eigene Ermittlungen anstellt. Reacher erwidert, dass er nicht daran interessiert sei, Barr vor der Todesstrafe zu schützen. Reacher berichtet, dass Barr während des Irakkriegs einige Personen mit dem Scharfschützengewehr getötet hat. Für diese Tat wurde er nie angeklagt, und die Tat wurde in der US-Armee vertuscht, da sich bei den Ermittlungen herausgestellt hatte, dass die Getöteten zuvor selbst schwere Verbrechen begangen hatten. Reacher warnte Barr damals eindringlich, dass er im Wiederholungsfall zurück kommen würde, um ihn seiner gerechten Strafe zuzuführen.
Reacher erklärt sich bereit, Ermittlungen zu beginnen, unter der Bedingung, dass Helen die Familien der Opfer besucht, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Reacher untersucht den Tatort und liest die Akten. Ihm kommt es von Anfang an merkwürdig vor, wie glatt die Ermittlungen liefen und dass der Täter so unvorsichtig war, eine Parkuhr zu benutzen und so seine Fingerabdrücke zu hinterlassen. Er findet weitere Unstimmigkeiten. Ein ausgebildeter Schütze würde die Morde aus einem Van heraus von der nahe gelegenen Fort Duquesne Brücke begehen, wo er – neben anderen Vorteilen – zu dieser Tageszeit die Sonne im Rücken und nicht gegen sich gehabt hätte. Helen Rodin und Jack Reacher finden heraus, dass die Eigentümerin einer lokalen Baufirma das eigentliche Ziel war. Mit der Tötung von anderen zufällig ausgewählten Opfern sollte diese Tatsache vertuscht werden.
Nach einer scheinbar zufälligen Kneipenschlägerei wird Reacher klar, dass jemand versucht seine Nachforschungen zu unterbinden. Er glaubt auch, dass die Täter Verbündete in den Reihen der Polizei haben. Reacher wird später für den Mord an der jungen Frau verantwortlich gemacht, die dafür bezahlt wurde, diese Kneipenschlägerei anzuzetteln. Reacher fährt zu einem Schießstand im benachbarten Bundesstaat Ohio, dessen Eigentümer, der ehemalige US-Marine Corps Gunnery Sergeant Cash, erst reden will, nachdem Reacher auf dem Schießübungsplatz seine Scharfschützen-Fähigkeiten unter Beweis gestellt hat.
Die wahren Täter sind Mitglieder einer russischen Bande, die sich als legale Geschäftsleute getarnt haben. Der Führer dieser Bande verbrachte einen Großteil seines Lebens in einem sowjetischen Gulag und ist nur unter dem Pseudonym Zec Tschelovek (deutsch in etwa: Gefangener Mensch) bekannt. Die Bande entführt Helen mit Hilfe ihres Komplizen Detective Emerson und hält sie als Geisel in einem Steinbruch fest. Reacher überlistet die Wachen und tötet sie mit Cashs Hilfe. In einem Baucontainer, in dem Helen gefangen gehalten wird, tötet Reacher Emerson und stellt Zec zur Rede. Zec gibt sich entspannt. Er sagt Reacher, dass die anderen Verschwörer, die von Reacher getötet wurden, die einzigen Zeugen gegen Zec waren. Somit würde Reacher derjenige sein, der – immer noch des Mordes verdächtig – ins Gefängnis wandern würde. Reacher schießt Zec in den Kopf. Als ihn die entsetzte Helen darauf anspricht, sagte er ihr, dass er für Gerechtigkeit gesorgt hätte.
Reacher und Cash fliehen, da Reacher ein gesuchter Mann ist. Helen Rodin verspricht ihm jedoch seinen Namen reinzuwaschen. Als Barr aus dem Koma erwacht, erzählt er Helen, dass er keine Erinnerungen mehr an die jüngsten Vergangenheit hat. Er glaubt, dass er schuldig sei. Barr rekonstruiert anhand von Bildern, wie er die Erschießungen begangen haben würde. Da diese Theorie jedoch nicht mit dem tatsächlichen Tathergang zusammenpasst, ist dies ein Indiz für Barrs Unschuld. In der Schlusssequenz sitzt Reacher in einem Reisebus und greift in eine Auseinandersetzung eines Pärchens ein.
Der Film wurde von Regisseur Christopher McQuarrie gedreht, der bereits bei dem im Jahr 2008 erschienenen Film Operation Walküre – Das Stauffenberg-Attentat mit Tom Cruise zusammengearbeitet hat. Das Drehbuch schrieb McQuarrie gemeinsam mit Josh Olson,[5] wobei die gleichnamige Buchreihe von Lee Child als Vorlage für den Film diente.[6] Drehort des gesamten Films war Pittsburgh, die zweitgrößte Stadt im US-Bundesstaat Pennsylvania.[7] Die Produktion übernahm Paramount Pictures.
Im Juni 2011 wurde Tom Cruise die Rolle des Jack Reacher angeboten.[8] Kritisch wurde angeführt, dass Tom Cruise zu klein wäre, um die 1,95 m große Romanfigur zu verkörpern. Lee Child äußerte sich dazu insofern, dass es unmöglich sei, das literarische Werk originalgetreu zu verfilmen, er die Darstellung durch Tom Cruise jedoch begrüßt.[9] Darüber hinaus sagte er, die Größe des Jack Reacher stehe als Metapher dafür, dass er unaufhaltsam sei, Tom Cruise das jedoch „auf seine eigene Art“ darstellen könne.[10] Auf die Frage, ob man die Rolle nicht mit einem größeren Schauspieler hätte besetzen können, antwortete er, dass man in dem Fall eventuell 100 % der Körpergröße, aber nur „90 % von Reacher“, mit Tom Cruise in der Rolle jedoch „100 % Reacher“ mit 90 % der Körpergröße, erreiche.[11]
Die deutsche Synchronisation des Films wurde von der Berliner Synchron AG übernommen. Das Dialogbuch stammt von Clemens Frohmann.[12]
Rolle | Originalstimme | Deutsche Stimme |
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Jack Reacher | Tom Cruise | Patrick Winczewski |
Helen Rodin | Rosamund Pike | Ranja Bonalana |
Alex Rodin | Richard Jenkins | Bodo Wolf |
Emerson | David Oyelowo | Michael Iwannek |
Zec | Werner Herzog | Werner Herzog |
James Barr | Joseph Sikora | Dennis Schmidt-Foß |
Sandy | Alexia Fast | Julia Stoepel |
Jeb Oliver | Josh Helman | Roman Wolko |
Cash | Robert Duvall | Friedrich Georg Beckhaus |
Rob Farrior | James Martin Kelly | Roland Hemmo |
Der Film hat eine positive Rate von 61% auf der Kritikenauswertungsseite Rotten Tomatoes.[13]
„Jack Reacher […] war […] einst ein Militärpolizist, der nicht nur sämtliche, mittlerweile wohl schon überholte Männlichkeitsideale herunterbetet, sondern auch nach seiner Entlassung aus dem Dienst noch den einen überrationalen Gerechtigkeitssinn zu verteidigen versteht. Jack Reacher ist der erste Versuch, diese Heldenfigur in den heiligen Hallen des Actionkinos zu beheimaten. Ein Versuch deshalb, weil Jack rein gar nichts Neues anzubieten hat, was es lohnen würde, ihm im Kino die Ehre zu erweisen. Jack ist ein wenig Bond, ein wenig Ethan Hunt (Mission: Impossible, 1995), ein wenig Jason Bourne (Die Bourne Identität) und ein wenig Frank Martin (Transporter, 2002). Aus all diesen halbgaren Zutaten entsteht in Jack Reacher aber nichts Ganzes.“
„Christopher McQuarrie verdichtet und strafft die Vorlage zu einem flotten Action-Thriller, in dem es so spannend und rasant zugeht, dass gar keine Zeit bleibt, groß über inhaltliche Zusammenhänge nachzudenken. So fällt es dann kaum auf, wenn die Bösewichte, die ihren ursprünglichen Coup noch genial eingefädelt haben, sich bei der späteren Auseinandersetzung mit Jack Reacher ganz schön dumm anstellen. Hier zählt vor allem die coole Attitüde, erzählerische Tiefe lässt sich da kaum erwarten. […] „Jack Reacher" ist ein spannender und kurzweiliger Action-Thriller mit einem coolen Tom Cruise und hoher Schlagzahl, wenn auch ohne ganz große Höhepunkte.“
Bezugnehmend auf den Umstand, dass der Bösewicht von Werner Herzog gespielt wird:
„Für Freunde des neuen deutschen Kinos bietet dieser amerikanische Genrefilm mithin einen kuriosen Hingucker. Und wer Tom Cruise als Actionhelden mag, wird sich freuen, dass ihm Sweatshirt und Lederjacke mit 50 noch so stehen wie zu Zeiten von „Top Gun“.“
„An Actionthriller der 1970er-Jahre angelehntes „Hard Boiled“-Drama um einen Rächer, der in „Dirty Harry“-Manier am Rechtsstaat vorbei für Ordnung sorgt. Ein mit genreüblichen Action-Schauwerten prunkender, geradlinig erzählter Film, der sich vor allem durch seine Besetzung vom Gros ähnlicher Filme abhebt.“
Der Film spielte weltweit ca. 200 Millionen US-Dollar ein.[18]
Am 9. Dezember 2013 kündigten Paramount Pictures und Skydance Productions die Entwicklung einer Fortsetzung an, die auf dem 2013 erschienenen Roman Never Go Back basieren soll.[19]