STiNE jetzt stoppen!

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Resolution der Fachschaft Informatik; Beschlossen einstimmig, ohne Enthaltungen, auf der Vollversammlung am 03. November 2008

Wir fordern die Uni-­Präsidentin Monika Auweter-­Kurtz auf, in Sachen STiNE jetzt endlich die Notbremse zu ziehen und die Zusammenarbeit mit der Datenlotsen GmbH zu beenden!

Als Informatiker begrüßen wir selbstverständlich Software­-Systeme, die Menschen bei ihren täglichen Aufgaben unterstützen. Daher unterstützen wir grundsätzlich auch die Idee eines Campus Management Systems. Allerdings ist es der Datenlotsen GmbH nach nunmehr zwei Jahren immer noch nicht gelungen, ein stabiles System zu entwickeln, welches „eine einheitlich hohe Qualität auf Ebene der IT-­Infrastruktur und ­ Abläufe“ schafft und damit den Bildungsstandort Hamburg stärkt, wie die Wissenschaftssenatorin Herlind Gundelach in einer Pressemitteilung[1] behauptet.

Im Gegenteil: STiNE ist ein Musterbeispiel für schlechte Softwareentwicklung. Die Datenlotsen GmbH demonstriert von Beginn an, wie Fehler in der Planungs­ und Entwicklungsphase zu einer Software auf unterstem Qualitätsniveau führen. Schon bei der Einführung vor zwei Jahren kam es immer wieder zu peinlichen Sicherheits­ und Datenschutzproblemen, die teilweise nach wie vor nicht behoben worden sind[2]! Auf Grund der fehlenden Skalierbarkeit des Systems kam es immer wieder zu tagelangen Totalausfällen.

Leider zeigt sich immer wieder, dass STiNE nach wie vor nicht geeignet ist, die angestrebte Funktionalität tatsächlich bereit zu stellen. Neben ärgerlichen Usability­-Fehlern und fehlenden Funktionen kommt es immer wieder auch zu größeren Problemen.

So spielte die Datenlotsen GmbH kurz vor dem Studienbeginn der neuen Erstsemester im Wintersemester 2008/2009 ein sog. Software-Update ein, welches das System tagelang lahmlegte. Erinnerungen an die Einführung vor zwei Jahren wurden wieder wach. Damit sorgte die Datenlotsen GmbH dafür, dass sich tausende Erstsemester nicht wie vorgesehen für ihre Veranstaltungen anmelden konnten; Teilweise waren sie sogar gezwungen, ihren Orientierungseinheiten fernzubleiben, um stundenlange Anmeldeversuche zu unternehmen. Dieses verursachte gleichzeitig einen ungeheuren Verwaltungsaufwand auf Seiten der Uni, da die Studierenden manuell für die Veranstaltungen eingetragen werden mussten. Viele Erstsemester starteten so mit einem schlechten Eindruck von der Uni Hamburg in ihr Studium – und das, bevor sie eine einzige Vorlesung gehört hatten.

Diese jüngste „Panne“ hat deutlich gemacht, dass die Datenlotsen GmbH nach wie vor nicht in der Lage ist, eine Software zu entwickeln, die für die Uni tatsächlich die erhofften Vorteile für Studierende, Lehrende und die Verwaltung bringt.

Es kann nicht im Interesse der Universität sein, dass die Studierenden die Leidtragenden einer gescheiterten Vision des ehemaligen Wissenschaftssenators Jörg Dräger sein müssen.

Wir erwarten daher vom Uni­Präsidium, dass es den selbstgesteckten Zielen einer exzellenten Universität entsprechend handelt und die Verträge mit der Datenlotsen GmbH schnellstmöglich auflöst. Stattdessen sollte eine kompetente Organisation mit einer kompletten Neuentwicklung eines Studien­-Verwaltungssystems beauftragt werden. Dies könnte – zumindest teilweise – auch von der Universität selbst erfolgen, da das notwendige Know-­How grundsätzlich vorhanden ist. Eine Entwicklung nach freien Methoden (open source) könnte den Wissenschaftsstandort Hamburg bzw. Deutschland zusätzlich stärken. Von einem Dialog mit anderen Universitäten könnten alle Beteiligten profitieren.

Weitere Informationen erteilt:

Universität Hamburg
Fachschaftsrat Informatik
Vogt-­Kölln­-Str. 30
22527 Hamburg
Email: fsratinformatik.uni-­hamburg.de

Fußnoten

  1. Quelle des Zitats: Pressemitteilung CampusNet stärkt Bildungsstandort Hamburg der Behörde für Wissenschaft und Forschung vom 22.09.2008 (http://www.hamburg.de/pressearchiv-fhh/583550/2008-09-22-bwf-campusnet.html, abgerufen am 03.11.2008)
  2. Es ist seit zwei Jahren möglich, sich alle STiNE­-Accounts nach Statusgruppen sortiert anzeigen zu lassen und in diesen Daten zu suchen. Weitere Informationen auf Anfrage beim FSR Informatik.
/ Diese Resolution ist auch als pdf \
\ verfügbar.                          /
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