2009-07-27-Email-Erster vs. zweiter Klausur-Termin

Aus Fachschaft_Informatik
Version vom 27. Juli 2009, 19:09 Uhr von MariusStuebs (Diskussion | Beiträge) (Offener Brief des FSR zum Thema "Soll die zweite Klausur schwerer sein?")
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Original-Nachricht --------

Betreff: [Fbi-alle] Erster vs. zweiter Klausur-Termin Datum: Mon, 27 Jul 2009 00:57:27 +0200 Von: FSR Informatik <fsr@informatik.uni-hamburg.de> Antwort an: FSR Informatik <fsr@informatik.uni-hamburg.de> An: fbi-alle@informatik.uni-hamburg.de

Liebe Lehrende des Fachbereichs,

durch die Einführung des Bachelor-/Master-Systems ist die Dichte der Klausuren zu Beginn der vorlesungsfreien Zeit immens gestiegen. Dazu kommt die Tatsache, dass im Bachelor jede Einzelnote auch in die Endnote eingeht.

Nun kommt es immer häufiger vor, dass Dozenten ankündigen, die "zweite" Klausur (also der Klausurtermin gegen Ende der vorlesungsfreien Zeit) würde schwerer, als der erste. Der FSR bittet die Lehrenden von dieser Vorgehensweise abzusehen:

  • Die Zeit während des Semesters und bis zum ersten Prüfungstermin

reicht in der Regel nicht um sich für ALLE Prüfungen hinreichend vorzubereiten. Die vorlesungsfreie Zeit dient deshalb vielen dazu, sich auf die übrigen Module im Hinblick auf den zweiten Klausurtermin vorzubereiten. Nur so ist für viele das Verstehen des Stoffes möglich. Genau so sind übrigens die Ba/Ma-Studiengänge konzipiert: Die Leistungspunkte verteilen sich auf das ganze Jahr, nicht nur auf die Vorlesungszeit. Deswegen ist der "zweite" Termin keinesfalls regelhaft als Nachschreibe-Termin anzusehen, sondern vielmehr als notwendiger Alternativ-Termin.

  • Aussagen der Art "besteht lieber die erste Klausur, die zweite wird

schwerer" sind ein unnötiger Stressfaktor für Bachelor-Studierende, die bekanntermaßen immer häufiger an psychischen Erkrankungen wie Burnout leiden [1]. Solche Aussagen sind - insbesondere während der Klausur(!) - zu unterlassen!

  • Die vielfach genannte Begründung, die Studierenden hätten mehr Zeit

für den zweiten Klausurtermin, deshalb müsse der zweite Termin auch schwerer zu bestehen sein, ist unlogisch, da der "dritte" Termin (i.d.R. ein Jahr später) noch viel mehr Zeit zum lernen bietet und wieder einfacher ist. Das trägt zur Verlängerung der durchschnittlichen Studienzeit bei und ist unsinnig.

  • Jede Abschlussprüfung eines Moduls sollte unabhängig vom Termin den

gleichen Schwierigkeitsgrad haben.


Sonnige Grüße, FSR Informatik

[1] http://www.welt.de/wissenschaft/article994197/Immer_mehr_Studenten_leiden_unter_Burnout.html http://www.sueddeutsche.de/jobkarriere/595/301592/text/ http://www.studentenwerke.de/presse/2008/041108a.pdf http://www.3sat.de/mediathek/mediathek.php?obj=11669&mode=play