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Wirtschaftsinformatik an der Uni HH: Top oder Flop?

Nach erstaunlich kurzen zwei Jahren Gezerre zwischen den Fachbereichen Wirtschaftswissenschaften und Informatik wird nun erstmalig zum Winter 98 für 30 Studienanfänger die Ausbildung zum Diplom-Wirtschaftsinformatiker angeboten werden: Studien- und Prüfungsordnung haben den Segen der Instanzen, nun stellt sich die Frage, wie das Ergebnis bewertet werden soll. Mir stellt sich folgendes Bild dar: Auf der Positivseite ist hier einer der ganz wenigen WiInf-Studiengänge mit gleicher Beteiligung beider Fächer entstanden (d.h. mit einem starken Standbein in der Informatik), zum anderen birgt m.E. die 50/50-Parität auch die Gefahr, daß interne Konflikte über die Zeit aufgestaut werden, insbesondere weil die Lehrauffassung der Beteiligten doch sehr verschieden sind. Außerdem werden die Studierenden erfahren, was ich auch von anderen interdisziplinären Studiengängen wie Wirtschaftsmathematik höre: Die kleinen, nicht an einen bestimmten Fachbereich gebundenen Fachschaften haben es sehr viel schwerer, eine eigene Identität und studentische Kultur zu entwickeln, vielmehr erleben sich die Studierenden leicht als Anhängsel am jeweiligen Gastfachbereich. Jedenfalls folgt die Uni mit der Einrichtung dem Trend zu mehr Spezialinformatiken und glaubt man den Berichten vom Arbeitsmarkt wird das Angebot auch massiv von Schülern nachgefragt werden.


Tim Suchanek


bits-Redaktion
10/06/1998