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UNIX , C und Internet

Die Einführung in UNIX und C war zunächst ein Skript zu Vorlesungen, die die Autoren an der Universität Karlsruhe halten. Dann kam das Internet in Mode, und das Vorlesungsskript erschien bei Springer in kaum geänderter Form unter dem Namen UNIX , C und Internet; von den über 530 Seiten beschäftigen sich aber nur 40 mit Kommunikation und Netzen. Mir scheint, da soll mit dem Schlagwort Internet Interesse erweckt und Geld gescheffelt werden ...
Zudem habe ich mit dem Schreibstil meine Probleme. In einer Vorlesung kann man ohne Probleme witzige Sprüche bringen; wenn ich diese aber zum dritten Mal in einem Buch lese, wirken sie manchmal peinlich.

Das Buch besteht aus sieben Teilen: Zunächst ein kurzer Einstieg ,,Über den Umgang mit Computern``, dann 40 Seiten ,,Hardware``, in der Prozessoren, Speicher, Terminals, Stromversorgung und Kühlung erklärt werden (Wußtet Ihr, daß ein Hewlett-Packard Spulenbandgerät 7974A aus dem Jahr 1985 eine Leistung von 500W hat?), Erdung sowie Computerarten (,,Ein Heimcomputer ist ein Computer für das traute Heim ... Die großen Computer in Rechenzentren ... werden als Mainframe bezeichet, zu deutsch Hauptgestell. Außer durch ihre Kosten zeichnen sie sich durch benutzerfeindliche Betriebssysteme aus.``).

Die folgenden Kapitel ,,UNIX `` und ,,C`` bilden mit fast 300 Seiten den Hauptteil des Buches. In beiden Kapiteln werden alle denkbaren Stichworte zu diesen Themen angeschnitten und ,,vertieft``, indem z.B. unter dem Abschnitt ,,Druckerausgabe (lp)`` nicht etwa erläutert wird, wie man Dateien ausdruckt, sondern ein Shellskript gezeigt wird, mit dem ein Systemverwalter in der Uni Karlsruhe seine Druckerqueues wieder zum Arbeiten bringt. In einem Vergleich verschiedener Shells steht: ,,Eine Weiterentwicklung der C-Shell (mehr Funktionen, weniger Fehler) ist die tc-Shell tcsh. Die Z-Shell zsh kann mehr als alle bisherigen Shells zusammen``. In einem anderen Beispiel soll ein vier Seiten langes Programm zeigen, wie ein X11-Programm aussieht. Nämlich kompliziert; mehr sieht ein Anfänger daran nicht.

Es folgt ein kurzes Kapitel ,,Anwendungen``, in denen LaTeX und die Informationsrecherche in (Literatur-) Datenbanken erläutert wird. Der LaTeX-Abschnitt besteht im wesentlichen aus einer Auflistung von drei Shellskripten, mit denen LaTeX aufgerufen werden kann, und des Styles, mit dem das Buch gesetzt wurde. Ein Anhang enthält nochmals neun Seiten Formelbeispiele. Über LaTeX selbst wird dagegen so gut wie nichts gesagt.

Den Schluß bilden ein Kapitel ,,Computerrecht`` und diverse Anhänge, unter anderem 71 Seiten Abkürzungen aus Informatik und Telekommunikation für alle, die schon immer wissen wollten, was BLM, CIP und TCO heißt.gif

Auf dem Rücktitel wird UNIX , C und Internet als ,,locker geschriebener Überblick in die Datenverarbeitung in Studium und Beruf`` charakterisiert, das ,,keinerlei Vorkenntnisse voraussetzt``. Diesem Anspruch wird es auch gerecht. Jedes denkbare Stichwort aus dem UNIX - und C-Umfeld wird erwähnt und erläutert. Wer aber konkrete Informationen sucht, wie mit den angesprochenen Werkzeugen umzugehen ist, muß sich woanders umsehen, z.B. in dem ebenfalls bei Springer verlegten Buch UNIX von Jürgens Gulbins, das als das deutschsprachige Standardwerk zu UNIX gilt. Übrigens ist dieses Buch in einer neuen Auflage angekündigt, so daß ich hoffentlich schon in der nächsten bits eine Lobpreisung statt meiner sonst üblichen Verrisse schreiben kann :-)
Reinhard Zierke

WULF ALEX, GERHARD BERNöR
UNIX , C und Internet
xix+536 Seiten, DM 68, Springer 1994
ISBN 3-540-57881-1



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