Zielsetzung des ASKO-Projektes ist die Entwicklung von informatischen
Strukturierungs- und Verifikationskonzepten sowie einer soziologischen
Middle-Range-Theorie für Entscheidungsverhalten in
öffentlich-rechtlichen Institutionen auf Basis eines intuitiven
petrinetzbasierten Ansatzes zur Spezifikation und Entwicklung von Agenten-
und Multiagentensystemen. Dabei werden sowohl in der Informatik als auch in
der Soziologie in theoretischen und praktischen Fragestellungen grundlegende
Muster von Strukturen und Handlungen erarbeitet und so aufeinander bezogen,
dass ein den wissenschaftlichen Ansprüchen beider Disziplinen gerecht
werdendes und operationales sozionisches Modell resultiert. Theorien und
Verfahren beider Disziplinen werden so verknüpft, dass ein
software-technisch angepasstes, formal im Sinne der kompositionalen
Verifikation abgesichertes und sowohl gesellschafts- als auch
organisationssoziologisch fundiertes Multiagentenmodell sowie ein
Modellierungs- und Darstellungswerkzeug für Entscheidungsverhalten in
öffentlich-rechtlichen Institutionen entsteht.
Der Fokus der Analyse liegt dabei auf Entscheidungen innerhalb der
Institution der Universität mit dem Anspruch, durch Integration von
Gesellschafts- und Organisationstheorien über bisherige
Erklärungsmuster mit einem häufig aus der ökonomischen Theorie
stammenden Bias hinaus zu gelangen. Grundlegende informatische und
soziologische Theoriearbeit wird dabei von qualitativ orientierten
empirischen Studien begleitet. Es wird erwartet, dass die hierauf
basierenden Ergebnisse auch auf Entscheidungen in anderen
öffentlich-rechtlichen Institutionen übertragbar sind.