Fachbereichsbericht FBI-HH-B-190/96, Fachbereich Informatik, Universität Hamburg, 1996
Diese Arbeit untersucht, die von Carl Adam Petri vorgeschlagene, axiomatische Concurrency-Theorie als Basis der allgemeinen Netztheorie, ausgehend von physikalisch motivierten Axiomen. Eine Formulierung mit Hilfe von partiellen Ordnungen wird absichtlich vermieden, um die Theorie auf einer allgemeineren Grundlage zu studieren, die Nebenläufigkeit und Kausalität als reine Ähnlichkeitsrelationen auffaßt. Die Concurrency-Strukturen, die sich als Modelle dieser Theorie ergeben, sollen die Synchronisationsstruktur von möglicherweise zyklischen Prozessen auf einer beliebigen Abstraktionsebene beschreiben.
Das Hauptresultat dieser Arbeit ist, daß wir unter bestimmten Bedingungen genau zwei Netze (ein Netz und sein Inverses) mit jeder Concurrency-Struktur assoziieren können. Ein geeignetes elementares Netzsystem, das auf einem dieser Netze basiert, hat ferner eine Fallklasse, die mit der Klasse der zustandsartigen Schnitte identisch ist. Mit anderen Worten: Das übliche Markenspiel ist unter geeigneten, Petris Axiome ergänzenden Annahmen, korrekt und vollständig, um die Dynamik von Concurrency-Strukturen zu entwickeln.